Flüchtlinge:Anschläge und Demos

Feuer in künftiger Asylbewerberunterkunft in Meißen

Verwüstung: In einer für Asylbewerber vorgesehenen Unterkunft in Meißen brannte ein Zimmer völlig aus.

(Foto: Roland Halkasch/dpa)

In Meißen, Jena, Berlin und Bamberg hat es Anschläge auf Asylbewerberheime gegeben. In Sachsen demonstrierten Gegner und Befürworter einer Flüchtlingsunterkunft.

In mehreren Städten hat es am Wochenende Aktionen und Anschläge gegen Asylbewerberheime gegeben. So wurde in einer noch unbewohnten Asylbewerberunterkunft im sächsischen Meißen ein Brand offenbar vorsätzlich gelegt . Das für Extremismus zuständige Operative Abwehrzentrum der Polizei (OAZ) übernahm die Ermittlungen. Es sei an zwei Stellen Feuer gelegt worden. Die Täter hätten sich zuvor gewaltsam Zutritt verschafft, teilte die Polizei mit. Ob das Haus nach dem Brand noch bewohnbar ist, war zunächst unklar. Verletzt wurde niemand.

Bundesinnenminister Thomas de Maizière verurteilte die Tat. Man müsse solcherlei Straftaten "entschlossen und hart" entgegentreten, sagte er dem Tagesspiegel.

Auch in Berlin und Jena wurden laut Polizei Flüchtlingsunterkünfte zum Ziel von Übergriffen. In der Hauptstadt schmierten Unbekannte an ein Heim im Stadtteil Niederschönhausen mehrere Hakenkreuze. Vor einer Flüchtlingsunterkunft in Jena fuhren drei Fahrzeuge vor, aus denen die Insassen "Ausländer raus" gebrüllt hätten.

Im sächsischen Freital gingen erneut Gegner und Unterstützer einer Flüchtlingsunterkunft auf die Straße. Bei der bislang größten Solidaritätskundgebung für die Asylbewerber zählte die Polizei 550 Menschen. Ihnen standen 250 Sympathisanten der rechtsgerichteten Gruppe entgegen, die bereits seit mehreren Tagen Stimmung gegen das Heim macht. In dem ehemaligen Hotel sollen bis zu 280 statt bislang 100 Asylbewerber untergebracht werden. Unter den Anwohnern, die dagegen protestieren, sind Unterstützer der "Pegida"-Bewegung. Einige zeigen sich offen rechtsextrem: Drei Männer wurden nach Angaben der Polizei festgehalten, weil sie "Sieg Heil" riefen oder den Hitlergruß zeigten. Auch in Bamberg tauchten ausländerfeindliche Parolen auf. Wie das Polizeipräsidium Oberfranken mitteilte, sprühten Unbekannte an einer Asylbewerberunterkunft einen etwa vier Meter breiten und gut einen Meter hohen Schriftzug mit fremdenfeindlichem Inhalt.

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