Die Zahl der in Deutschland als vermisst geltenden Flüchtlingskinder nimmt zu. Die Polizeibehörden registrierten laut Bundeskriminalamt (BKA) zum 1. Juni 333 ungeklärte Vermisstenfälle von Kindern bis einschließlich 13 Jahren, die zuvor als unbegleitete minderjährige Flüchtlinge Deutschland erreicht hatten. 2022 seien es zum selben Stichtag 154 vermisste Kinder gewesen. 107 dieser Fälle seien später geklärt worden, teilte das BKA am Montag mit. Auf dem Höhepunkt der Flüchtlingskrise 2015 waren demnach 633 unbegleitet nach Deutschland geflüchtete Kinder vermisst. Davon erledigten sich später 579 Fälle. Jugendämter oder Betreuer würden Anzeige erstatten, wenn Kinder aus der staatlichen Obhut verschwinden, erläuterte ein BKA- Sprecher. In vielen Fällen reisten die Vermissten auf eigene Faust zu Angehörigen weiter oder kehrten in ihre Heimat zurück. Es könne Jahre dauern, bis die Ermittlungsbehörden in Deutschland davon Kenntnis erhielten.
Flüchtlinge:333 unbegleitete Kinder vermisst
© SZ vom 06.06.2023 / epd - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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