Eve Sigel weiß noch, wie der junge Mann das erste Mal in ihre Bäckerei kam. Schüchtern wirkte er, trotzdem ist er ihr gleich aufgefallen. Wegen seines dunklen Barts, solch einen Bart sieht man nicht oft in Weilheim an der Teck, schwäbische Provinz. Er sagte, dass er aus dem Nordirak komme und dass er den Zettel an der Tür gesehen habe: „Reinigungskraft gesucht“.
FlüchtlingspolitikFleißig, freundlich – abgeschoben
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Im Dezember fängt ein Geflüchteter aus dem Irak in der Bäckerei von Eve Sigel an – und macht sich sofort bezahlt. Kurz darauf wird sein Asylantrag abgelehnt. Und die Chefin rätselt, warum man ausgerechnet die zurückschickt, die das Land gut gebrauchen kann.
Von Max Ferstl und Roland Muschel, Weilheim an der Teck

Migration:Wie die neue Regierung den Asylkurs verschärft
Zurückweisungen an den Grenzen, mehr Abschiebungen, Ausreisearrest und weniger Hilfen für ukrainische Geflüchtete: Was die härtere Gangart der neuen Regierung in der Migrationspolitik bedeutet.
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