Fidel Castro und Kuba:Die Revolution des Máximo Líder

Als Staatschef von Kuba zog sich Fidel Castro 2006 zurück. Nun übernimmt Bruder Raúl auch die Führung der Kommunistischen Partei. Etappen auf Fidels langem Marsch

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Als Staatschef von Kuba zog sich Fidel Castro schon 2006 zurück. Nun hat sein Bruder Raúl auch die Führung der Kommunistischen Partei übernommen. Etappen und Weggefährten auf Fidel Castros langem Marsch in Bildern. Die neuesten Aufnahmen zeigen Fidel Castro als Greis: Der 84-Jährige liest in seinem Haus in Havanna am Montag den Stimmzettel für die Wahl des neuen Zentralkomitees der Kommunistischen Partei (PCC). Sein eigener Name stand nicht mehr auf der Liste. Castro bestätigte seinen Rücktritt als Erster Sekretär. Sein jüngerer Bruder Raúl, Präsident Kubas, wurde vom Parteitag zum Ersten Sekretär gewählt, wie am Dienstag bekannt wurde.

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Fidel Castro war seit 1965 Erster Sekretär und damit Parteichef der Kommunistischen Partei (PCC) in Kuba. Seine Zeit als unangefochtener Herrscher der Karibikinsel ging jedoch bereits 2008 zu Ende. Damals übergab Fidel Castro die Staatsführung endgültig an seinen jüngeren Bruder Raúl, nachdem er erkrankt war. Der "Máximo Líder" hatte seit der kubanischen Revolution 1959 regiert.

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1956: Fidel Castro gelangte an Bord der Yacht Granma nach Kuba, um mit seinen Truppen gegen den kubanischen Diktator Batista zu kämpfen. Der Landungsversuch endete in einem Desaster: Nur zwölf der 82 Guerillakämpfer überlebten den Kugelhagel der Regierungstruppen.

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1959: Kurz darauf ergriff er die Macht und wurde kubanischer Staatschef. Hier hält Castro eine Rede in Havanna bei seinem Amtsantritt.

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1959: Die Bremerin Marita Lorenz war eine Agentin des US-Geheimdienstes CIA und gleichzeitig Castros Geliebte. Der Zigarren-Raucher soll Hunderte Attentatsversuche überlebt haben.

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1960: Fidel Castro mit dem sowjetischen Partei- und Regierungschef Nikita Chruschtschow. Nach der Kuba-Krise zwei Jahre später vertieften die Sowjetunion und der Inselstaat ihre politischen und wirtschaftlichen Beziehungen.

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1960: Kuba war die Wahlheimat von Ernest Hemingway. "Der alte Mann und das Meer" entstand nach dem Vorbild des Fischers Gregorio Fuentes. Hemingway verließ die Insel nach der Revolution.

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1961: Castro schlug in der kubanischen Schweinebucht Einheiten der Exilkubaner zurück. Diese am Ende gescheiterte Invasion wurde von der CIA unterstützt und gilt als der Höhepunkt der Aggressionen der USA gegen die Revolutionsregierung.

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Während Castros Exil in Mexiko 1955 lernte er Ernesto "Che" Guevara (links) kennen. Zunächst half dieser den Guerillakämpfern nur als Arzt, wurde später zum Commandante ernannt. Neben den Brüdern Fidel und Raúl Castro und Camilo Cienfuegos war Che Guevarra schließlich Mitglied der ersten Revolutionsregierung, als Leiter der Nationalbank von Kuba und später als Industrieminister.

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Jassir Arafat besuchte 1974 Havanna. Im gleichen Jahr hielt er seine erste Rede als Anführer der PLO, die von Kuba und anderen kommunistischen Staaten begeistert aufgenommen wurde.

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Castros Markenzeichen sind seit jeher der zerzauste Vollbart, die olivgrüne Armeekluft und die dicke kubanische Zigarre (Foto von 1985).

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Unzertrennlich waren Fidel und Raúl schon immer. Der Revolutionsführer brachte den kleinen Bruder zunächst nur in die Position des Vize-Premierministers. Dann wurde der bisherige Verteidigungsminister Stellvertreter seines Bruders als Staatschef und im Vorsitz der Kommunistischen Partei Kubas.

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Übergeben wollte Castro die Macht aber vorerst nicht. Hier entzündet er 1997 ein Feuer auf dem Grab seines früheren Mitstreiters Che Guevara in Santa Clara.

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1999: Die Beziehungen zum Ex-Kolonialland Spanien sind nie abgerissen. So überbrachte die spanische Regierung als eine der ersten Castro ihre Genesungswünsche, als er erkrankte. Vor acht Jahren war das spanische Königspaar Elena und Juan Carlos zu Besuch in Havanna.

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Gehörte bislang zum kubanischen Straßenbild: Castro/Che-Bildnis samt Spruch "Die ewig jungen Rebellen"

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Die überwiegende Mehrheit der kubanischen Bevölkerung ist katholisch. Deshalb folgte 1998 Papst Johannes Paul II. der Einladung Castros zu einem Besuch auf Kuba.

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Castro übte stets einen Kult um seine Person und stellte sich gern als moderner Staatsmann dar. So probierte er gerne eine Sonnenbrille an, die er von spanischen Journalisten bekommen hatte.

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(Foto: N/A)

2000: Fidel war stets darum bemüht, trotz des hohen Alters seine Vitalität unter Beweis zu stellen, wie hier bei einem Baseballspiel gegen Venezuela.

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2002: Mit der kubanischen Flagge in der Hand wies Fidel Vorwürfe zurück, den internationalen Terrorismus zu unterstützen.

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2004: Auch wenn der hünenhafte Staatschef noch rüstig erschien, häuften sich in den letzten Jahren die Anzeichen von Schwäche. So stolpert Fidel nach einem Fernsehauftritt von der Bühne.

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2005: Vom Alter gezeichnet hielt nach wie vor seine langen Reden in Havanna. Seine Ausführungen dauerten nunmehr nicht selten mehrere Stunden und enthielten bizarre Verbindungen von US-amerikanischem Kapitalismus zu Vanillearoma.

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Lebendiger Personenkult: In einer Kirche von Havanna beten Gläubige auch heute noch für den kranken Castro - und das, obwohl er schon mehr als 40 Jahre lang exkommuniziert ist.

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Der Revolutionär wurde im Sommer 2006 am Darm operiert. Am Krankenbett erhielt er Besuch von Venezuelas linkspopulistischen Präsidenten Hugo Chávez.

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Die Amtsgeschäfte übertrug Castro am 31. Juli 2006 seinem jüngeren Bruder Raúl. Eine Rückkehr Fidels an die Staatsspitze wurde damals nicht ausgeschlossen.

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(Foto: picture-alliance/ dpa)

Nach der Operation trat Castro lange nicht in der Öffentlichkeit auf. Zur politischen Lage äußerte er sich trotzdem immer wieder mit Zeitungsartikeln und Fernsehbeiträgen.

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Schließlich meldete sich der erkrankte kubanische Staatschef mit einem im Staatsfernsehen verlesenen Brief an das Volk. Castro würde sich nicht an die Macht klammern. Er wolle den Jüngeren den Weg nicht versperren und künftig nur noch seine Erfahrung zur Verfügung stellen. "Meine Aufgabe ist es vielmehr, Erfahrungen und Ideen beizutragen, deren bescheidener Wert aus einer außerordentlichen Epoche stammen, in der ich gelebt habe", meinte Fidel.

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(Foto: dpa)

Raúl Castro, Kubas 79 Jahre alter Staatschef und Fidels jüngerer Bruder, hat nun auch die Führung der Kommunistischen Partei übernommen. Auf dem Bild ist er bei der Militärparade zum 50. Jahrestag der gescheiterten Invasion in der Schweinebucht am 16. April 2011 zu sehen, neben ihm die Witwe des Ex-DDR-Staatschefs, Margot Honecker. Raúl Castro will in Kuba angesichts der maroden Wirtschaftslage offenbar ein wenig mehr Kapitalismus wagen. Künftig sollen sich beispielsweise mehr Kubaner selbstständig machen können.

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