Süddeutsche Zeitung

Feuerpause im Gaza-Konflikt:Israel und Hamas lassen die Waffen schweigen

Drei Tage soll Frieden herrschen: Seit 23 Uhr gilt zwischen Israel und den Palästinensern im Gazastreifen eine neue Waffenruhe. Bislang scheint sie zu halten. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon fordert eine dauerhafte Einigung.

  • Im Gaza-Krieg ist eine neue 72-stündige Feuerpause zwischen Israel und den Palästinensern in Kraft getreten. Sie gilt seit Sonntagabend 23:00 Uhr (MESZ) und scheint bislang zu halten.
  • Sollte die Feuerpause Bestand haben, will Israel die Verhandlungen mit den Palästinensern über eine dauerhafte Waffenruhe in Kairo wiederaufnehmen.
  • UN-Generalsekretär Ban Ki Moon forderte die Konfliktparteien auf, sich auf eine dauerhafte Waffenruhe zu einigen.

Neue Gaza-Waffenruhe in Kraft getreten

Im Gaza-Krieg ist eine neue 72-stündige Feuerpause zwischen Israel und den Palästinensern in Kraft getreten. In den ersten Stunden der seit Sonntagabend 23:00 Uhr (MESZ) geltenden Waffenruhe gab es keine Berichte über einen Bruch der Vereinbarung. Eine israelische Armeesprecherin sagte in Tel Aviv, es habe keine Angriffe mehr gegeben. In Gaza öffneten Geschäfte, die Straßen waren belebt, und Familien kehrten in ihre Wohnungen zurück.

Israel und die Hamas hatten sich am Sonntag auf die neue Waffenruhe verständigt. Kurz vor Inkrafttreten der Feuerpause hatte der bewaffnete Arm der im Gazastreifen herrschenden Hamas, die Al-Kassam-Brigaden, noch Raketensalven auf Israel abgefeuert. Die israelische Luftwaffe habe ihre Angriffe pünktlich eingestellt, hieß es aus dem Gazastreifen.

Vereinte Nationen bieten Hilfe an

UN-Generalsekretär Ban Ki Moon hofft, dass sich die Konfliktparteien unter ägyptischer Vermittlung auf eine dauerhafte Waffenruhe einigen. Der UN-Generalsekretär fordere alle Betroffenen auf, konstruktiv daran zu arbeiten und alles zu vermeiden, was zu erneuter Gewalt führen würde, sagte ein Sprecher Bans am Sonntagabend in New York. Die Vereinten Nationen stünden bereit, bei der Umsetzung eines Abkommens mitzuwirken, das den Frieden festige und den dringend gebrauchten Wiederaufbau Gazas erlaube.

Schwieriger Weg zu neuen Verhandlungen

Sollte die Feuerpause Bestand haben, sind neue indirekte Gespräche über eine dauerhafte Waffenruhe unter ägyptischer Vermittlung möglich. Israelischen Medienberichten zufolge ist die israelische Delegation bereits vor dem Beginn der Waffenruhe nach Kairo zurückgekehrt.

Eine vorangegangene Feuerpause war am Freitag nicht verlängert worden. Israel hatte seine Luftangriffe auf den Gazastreifen wieder aufgenommen, nachdem aus dem Palästinensergebiet Raketen auf israelisches Territorium geschossen worden waren. Die israelische Delegation war aus Kairo abgereist, wo sie unter ägyptischer Führung mit den Palästinensern gesprochen hatte. "Wir verhandeln nicht unter Feuer", hieß es von Seiten der Israelis.

Die Palästinenser hatten daraufhin ihrerseits mit der Abreise gedroht - für den Fall, dass die israelische Delegation nicht bis Sonntagnachmittag zurückkehren würde. Diese Frist wurde zwar nicht eingehalten - trotzdem gibt es eine neue Chance auf Frieden.

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