Kämpfe in Syrien:Festnahmen an der Universität von Aleppo - mehrere Tote

Bei einer Razzia an der Universität von Aleppo sind Aktivisten zufolge vier Menschen getötet worden. Insgesamt sollen 250 Studenten festgenommen worden sein.

Die Revolution gegen den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad hatte in den Provinzstädten begonnen, doch jetzt erheben sich auch die Studenten der zweitgrößten Stadt Aleppo.

Aktivisten berichteten am Donnerstag, die Truppen des Regimes hätten seit Mittwoch in Aleppo 250 Studenten festgenommen. Ein ehemaliger Student der Universität von Aleppo bestätigte der Nachrichtenagentur dpa, das Studentenwohnheim sei am Donnerstag komplett geräumt, die Studenten nach Hause geschickt worden. Bei der Razzia auf dem Campus sollen insgesamt vier Menschen getötet worden sein.

Aus Sicherheitskreisen war im April ein Plan durchgesickert, wonach die Universität geschlossen werden sollte, wenn die Proteste der Studenten gegen das Regime bis Anfang Mai nicht aufhören. Unterdessen wurden in Damaskus zwei Söhne des bekannten Regimekritikers Fais Sara verhaftet. Das bestätigte ihr Vater in einem Telefoninterview.

Landesweit wurden am Donnerstag nach Angaben von Aktivisten sieben Menschen von den Regierungstruppen getötet. Unter den Toten sollen zwei Zivilisten sein, die im Umland von Damaskus in ihrem Auto erschossen wurden. In Damaskus sei vor dem Haus eines ehemaligen Offiziers ein Sprengsatz detoniert, berichteten Augenzeugen. Trotz der Gewalt in mehreren Provinzen soll am kommenden Montag in Syrien ein neues Parlament gewählt werden. Oppositionelle bezeichnen die Wahl als "Theaterstück des Regimes" und rufen zum Boykott auf.

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