Die iranische Regierung hat erstmals bestätigt, seit knapp zwei Wochen drei Touristen aus den USA in Gewahrsam zu halten. Die US-Regierung in Washington habe am Sonntag eine entsprechende Bestätigung aus Teheran bekommen, sagte der nationale Sicherheitsberater der US-Regierung, Jim Jones, dem Fernsehsender NBC.
Das irakisch-iranischen Grenzgebiet, ein beliebtes Wandergebiet: Hier wurden die drei Touristen verschleppt.
(Foto: Foto: Reuters)Gleichzeitig verschärfte Iran auch seinen Konfrontationskurs gegen den Westen: Ein ranghohes Parlamentsmitglied warf den drei festgenommenen US-Bürgern vor, mit einem politischen Motiv in den Iran eingedrungen zu sein.
"Im optimistischsten Fall gehen wir davon aus, dass die drei sich in die inneren Angelegenheiten Irans einmischen wollten", sagte der Abgeordnete Mohammed Karamirad am Montag einer Meldung der Agentur Irna zufolge. Dies könnte bedeuten, dass die Islamische Republik den Amerikanern den Prozess machen will.
Die drei US-Bürger waren Ende Juli bei einer Wanderung im irakisch-iranischen Grenzgebiet festgenommen worden. Die USA haben von Iran die Freilassung der drei Amerikaner gefordert. Es handle sich um unschuldige junge Leute.
Freunde der drei berichteten, die Gruppe habe allenfalls aus Versehen die Grenze zu Iran überquert. Seine Freunde hätten in der Gegend der kurdischen Stadt Suleimanija einen Wasserfall ansehen wollen, sagte ein im Irak zurückgebliebener Begleiter am Freitag. Sie hätten nicht gewusst, dass sie so nah an der Grenze zu Iran seien. Der Grenzverlauf ist in dem Gebiet teilweise nicht eindeutig markiert.
Karamirad zog nun diese Darstellung in Zweifel. Angesichts der Unruhen in Iran könne es kein Zufall sein, dass die US-Bürger vom Irak aus unerlaubt in Iran eindringen wollten. "Welches Ziel verfolgten sie in Iran? Warum beantragten sie keine Einreiseerlaubnis für Iran?", erklärte Karamirad, der Mitglied im Parlamentsausschuss für Außenpolitik und Nationale Sicherheit ist.