FDP: Wolfgang Kubicki:"Hauen, bis die Schwarte kracht"

Er sagt von sich, er habe die "Ausstrahlung eines Kühlschranks" und sehe zur Entspannung am liebsten alte Kriegsfilme: Wolfgang Kubicki ist ein verbales Sturmgeschütz der FDP. Dabei feuerte er häufig in die eigenen Reihen. Seine besten Sprüche.

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Seine Frontalangriffe gegen die FDP-Führung empören die Liberalen: Wolfgang Kubicki gilt als einer der streitbarsten Politiker seiner Partei. Der Fraktionschef der FDP im schleswig-holsteinischen Landtag  inszeniert sich gerne als scharfzüngiger Querdenker. Die besten (und deftigsten) Zitate in Bildern. "Wir stehen vor einem Scherbenhaufen nicht nur unserer Politikvermittlung, sondern unserer Politik schlechthin." Kubicki in einem Strategiepapier, das er gemeinsam mit Vize-Ministerpräsident Heiner Garg verfasst hat. Die Welt am Sonntag berichtete am 16. Januar 2011 über das Papier, in dem die beiden einen radikalen Kurswechsel und eine offene Debatte über das Führungspersonal fordern.

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"Die Situation, in der wir uns befinden, erinnert mich fatal an die Spätphase der DDR. Die ist irgendwann implodiert." Wolfgang Kubicki am 11. Dezember 2010 in einem Spiegel-Interview über den desolaten Zustand seiner Partei. Mit dem DDR-Vergleich hat Schleswig-Holsteins FDP-Fraktionschef eine heftige Debatte in seiner Partei ausgelöst. Der stellvertretende Parteivorsitzende Rainer Brüderle wirft ihm Profilierungssucht vor. Es ist nicht das erste Mal, dass Kubicki mit provokanten Äußerungen auffällt. Der frühere Möllemann-Vertraute genießt große Auftritte.

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"Schäuble steht unter Drogen." Kubicki beim Landesparteitag der schleswig-holsteinischen FDP im November 2010 über Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU). Dieser hatte seinen Sprecher Michael Offer auf einer Pressekonferenz öffentlich zusammengestaucht. Schäubles Verhalten, so Kubicki, solle die Jungen Liberalen dazu veranlassen, ihren Antrag noch einmal zu überdenken, die zulässige Menge an Rauschgift für den Eigenbedarf zu erhöhen.

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"Hauen, bis die Schwarte kracht" Dieses Zitat sorgte im März 2010 für Wirbel: Kubicki kündigte in einem Interview mit der Wochenzeitung Zeit einen harschen Umgang mit der CSU an, als Ersten solle man sich CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt vornehmen. Der erwiderte prompt: "Dem Kubicki ist wohl die Schweinegrippe aufs Gehirn geschlagen."

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"Wenn ich abends spät nach Hause komme, kann ich mich am besten entspannen, wenn ich mir im Fernsehen alte Kriegsfilme anschaue." In dem Zeit-Interview äußerte sich Kubicki ausführlich über Politik im Besonderen und das Leben im Allgemeinen - hier zu seiner bevorzugten Form der Entspannung.

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Seine Haltung zu Frauen in der Politik machte er im selben Interview deutlich: "Ich finde charmante Frauen in der Politik zwar besser als Suffragetten, doch ich finde auch attraktive Männer besser als Ekelpakete." Wolfgang Kubicki mit Guido Westerwelle bei einer Abschlussveranstaltung zum Wahlkampf 2005 in Kiel.

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"Die Parolen aus dem Ministerium und der Koalition erinnern mich inzwischen an die Meldungen aus dem Oberkommando der Wehrmacht. Dort hat man auch noch bis zum Frühjahr 1945 gemeldet, dass der Krieg gewonnen werden würde." Mit diesem Satz sorgte Kubicki 2008 für Empörung in Kiel: Damit kommentierte er in den Lübecker Nachrichten die Bewertung der Pisa-Ergebnisse durch die Bildungsministerin von Schleswig-Holstein, Ute Erdsiek-Rave. Schleswig-Holstein schnitt in der Studie nicht gerade prickelnd ab, Erdsiek-Rave bejubelte die Ergebnisse dennoch.

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"Ich sehe einigermaßen gut aus, aber ich habe die Ausstrahlung eines Kühlschranks." Kubicki über Spitzenkandidat Kubicki, nachdem die FDP die Landtagswahl in Schleswig-Holstein am 20. Februar 2005 verloren hatte.

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"Man nehme Politik, Müll, Geld, Grundstücke und ein paar Namen, werfe alles in einen Topf, und die Leute werden sagen: pfui." Kubicki im Jahr 1993, nachdem seine Rolle als Berater der Landesregierung bei der Privatisierung der ehemaligen DDR-Mülldeponie Schönberg bekannt wurde. Im Zuge der Affäre trat er als Landes- und Fraktionsvorsitzender der FDP zurück. Nach der Landtagswahl 1996 löste er seinen Nachfolger Ekkehard Klug wieder ab. Hier ein Bild aus dem Jahr 2000, auf dem er als FDP-Spitzenkandidat seine Wahlplakate präsentierte.

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"Kubicki, Ihre politische Karriere hat sich damit erledigt. Kubicki, Sie sind wie ein Boxer, der sich einen schlimmen K. o. eingefangen hat. They never come back." Volker Zastrow in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung nach dem Rücktritt von Kubicki im Jahr 1993. Kubickis Antwort: "Das werden wir ja sehen." So zumindest schilderte er es in dem Zeit-Interview von März 2010. Im Bild: Kubicki mit Volker Rühe (CDU) im Jahr 1999.

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