Süddeutsche Zeitung

FDP:Lindner schlägt Teuteberg als neue Generalsekretärin vor

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Die FDP-Bundestagsabgeordnete Linda Teuteberg soll neue Generalsekretärin der Liberalen werden. Die 37-Jährige Juristin ist in Berlin als Kandidatin vorgestellt worden. FDP-Chef Christian Lindner hat sie dem Präsidium zur Wahl auf dem Bundesparteitag Ende kommender Woche vorgeschlagen. Teuteberg sei eine Politikerin, die die politische Mitte besetzen wolle, die derzeit verweist sei, sagte Lindner. "Mit ihr stärken wir unseren Charakter als gesamtdeutsche Partei." Mit der Nominierung wolle er außerdem die personelle Verbreiterung der FDP weiter vorantreiben.

Teuteberg würde die bisherige Generalsekretärin Nicola Beer ablösen, die als Spitzenkandidatin ihrer Partei in die Europawahl am 26. Mai geht und stellvertretende Parteivorsitzende werden will. Die 37-Jährige ist verheiratet und gehört dem Bundestag seit der Wahl 2017 an. Von 2009 bis 2014 saß sie im brandenburgischen Landtag. Mitglied der FDP ist sie seit dem Jahr 2000.

Mit der Brandenburgerin Teuteberg will FDP-Chef Lindner wohl auch ein Zeichen vor den im Herbst anstehenden wichtigen Wahlen in Ostdeutschland setzen. Dort wird in Brandenburg, Sachsen und Thüringen ein neuer Landtag gewählt. In allen drei Bundesländern sind die Liberalen nicht im Landtag vertreten.

Das will die Kandidatin ändern. Der Osten brauche kein ebesorgte Fürsorge, aber Aufmerksamkeit und Sensibilität, sagte Teuteberg. "Wir sollten ostdeutsche Probleme als gesamtdeutsche Probleme wahrnehmen."

Dass sich Teuteberg bisher vor allem als Innenpolitikerin profilieren konnte, dürfte für die FDP im Osten ebenfalls von Bedeutung sein. Dort wird die Flüchtlingspolitik der großen Koalition scharf kritisiert. So forderte die migrationspolitische Sprecherin der FDP-Fraktion wiederholt die Bundesregierung auf, weitere Staaten als sichere Herkunftsländer einzustufen.

Teuteberg will Zuwanderung stärker einschränken und plädiert für Abschiebehaft und strengere Durchsetzung der Ausreisepflicht. Zum Thema Abschiebungen sagte sie bei der Verkündung ihrer Kandidatur, zwar brauche Deutschland dringend qualifizierte Fachkräfte, vollziehbare Abschiebungen müssten aber konsequent umgesetzt werden. Ihre Maßgabe: "Das gesamte Rückführungsmanagement gehört in die Hand des Bundes."

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