Helmut Metzner hat viele Erfahrungen in der Politik gesammelt, nun will er andere davon profitieren lassen: Der "Maulwurf" der FDP macht sich selbständig - als Politikberater.
Helmut Metzner arbeitet in Zukunft als Politikberater.
(Foto: dpa)Metzner hat vergangene Woche seinen Job als Büroleiter von Parteichef Guido Westerwelle verloren, weil er vertrauliche Informationen an amerikanische Diplomaten weitergegeben hatte. Auf der Seite eines Karrierenetzwerks im Internet bietet der 42-Jährige nun "Beratungsleistungen zur politischen Strategie, Kampagne und Kommunikation" an. Der Name seiner neuen Firma: Polifaktur.
Metzner hatte Mitarbeitern der US-Botschaft in Berlin Einzelheiten aus den Koalitionsverhandlungen zwischen der Union und den Liberalen im Herbst 2009 berichtet. Dies war durch vertrauliche Depeschen des US-Außenministeriums bekannt geworden, die die Internetplattform Wikileaks veröffentlicht hatte. Nachdem Metzner zugegeben hatte, dass er der viel gesuchte "Maulwurf" war, wurde er von seinem Posten entbunden und von der Bundesgeschäftsstelle beurlaubt. Später folgte die endgültige Trennung.
Nun sieht es so aus, als wolle Metzner ganz neu anfangen. In seinem bisher fleißig gepflegten Blog "MunterMacherMetzner" hat er alle Einträge gelöscht - bis auf einen. Er stammt vom 8. Dezember. An diesem Tag wurde das Arbeitsverhältnis zwischen Metzner und der FDP "einvernehmlich" aufgelöst. Zuvor hatte die FDP-Spitze noch behauptete, Metzner solle an anderer Stelle für die Partei tätig sein. In dem kurzen Text bedankt er sich bei Freunden und Bekannten für die "unterstützende Worte".
Wen er als potentielle Kunden sehe, wollte Metzner sueddeutsche.de nicht verraten. Ob er aber mit den Erfahrungen seiner letzten Arbeitsstelle - neben der Büroleitung war er für internationale Beziehungen verantwortlich - bleibt fraglich.
In dem Online-Karrierenetzwerk ist unter dem Punkt "Referenzen & Auszeichnungen" zu lesen: "Helmut Metzner hat noch keine Referenzen gespeichert".