Süddeutsche Zeitung

FDP-Generalsekretärin:Teuteberg stellt Amt auf Parteitag zur Verfügung - auf Lindners Druck

Nachfolger soll der derzeitige stellvertretende Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz, Volker Wissing, werden. Er ist der Wunschkandidat des FDP-Chefs.

Linda Teuteberg stellt ihr Amt als Generalsekretärin der FDP auf dem Parteitag im September zur Verfügung. Teutebergs Amtszeit wäre eigentlich bis Mai 2021 gelaufen. Nachfolger soll nach SZ-Informationen der Wunschkandidat von Parteichef Christian Lindner, Volker Wissing, werden. Zunächst hatte die Nachrichtenagentur dpa berichtet.

Wenig später verkündete der Vorsitzende die Personalie in Berlin dann selbst. In einer Erklärung Teutebergs heißt es: "Um das Amt der Generalsekretärin erfolgreich für die Partei ausüben zu können, ist neben der demokratischen Legitimation durch den Bundesparteitag auch der Rückhalt und das Vertrauen des Vorsitzenden erforderlich. Ich nehme zur Kenntnis, dass der Vorsitzende sich nun erklärt hat, mit mir in der Position als Generalsekretärin der FDP nicht zusammenarbeiten zu wollen." Sie fügte hinzu: "Diesen Wunsch respektiere ich und stelle deshalb mein Amt als Generalsekretärin auf dem kommenden ordentlichen Bundesparteitag zur Verfügung."

Lindner will seine Partei offensichtlich schon im September, und damit rund ein Jahr vor der Bundestagswahl 2021, neu aufstellen. Er setzte Teuteberg deshalb offensichtlich unter Druck, das Amt aufzugeben.

Wissing ist derzeit in einer Ampelkoalition mit SPD und Grünen in Rheinland-Pfalz Wirtschaftsminister und stellvertretender Ministerpräsident. Er war zuvor im Bundestag und profilierte sich dort als Finanz- und Wirtschaftsfachmann.

In Umfragen liegt die FDP derzeit bei fünf bis sieben Prozent. Bei der Bundestagswahl 2017 war sie noch auf 10,7 Prozent gekommen und mit Rückenwind wieder in den Bundestag eingezogen, nachdem die FDP 2013 an der Fünf-Prozent-Hürde gescheitert war. Teuteberg hatte das Amt der Generalsekretärin im April 2019 übernommen.

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SZ/dpa/Reuters/mane
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