Süddeutsche Zeitung

FDP attackiert Union:Brüderle nennt CSU "parasitär"

Harte Kritik an der Union: FDP-Chef Westerwelle will Wirtschaftsminister zu Guttenberg keine Postengarantie geben, sein Vize Brüderle knöpft sich die gesamte CSU vor.

Die FDP hat ihre Angriffe auf die Union weiter verschärft. Der stellvertretende Parteivorsitzende Rainer Brüderle warf CSU-Chef Horst Seehofer vor, er verfolge "eine wenig intelligente Strategie".

Die CSU setze "auf parasitäre Publizität" und profiliere sich zulasten der Formation, mit der sie die Wahl gewinnen wolle, sagte Brüderle dem Hamburger Abendblatt. Dies sei "sehr riskant". Die CSU gefährde den gemeinsamen Erfolg.

Der Parteivize bekräftigte, dass die FDP "mit der Union regieren" wolle. Für eine Ampelkoalition mit SPD und Grünen gebe es "keine Basis".

Bürderle warnt vor roter "Volksfront"

Brüderle sagte, "wir wollen mit der Union vielmehr dafür sorgen, eine rot-rot-grüne Volksfront zu verhindern. Wir wollen keine Volksrepublik Deutschland und keine zweite DDR."

Brüderle wies zugleich Kritik zurück, die Steuerversprechen der FDP seien nicht zu finanzieren. "Wenn wir sämtliche Subventionen um 20 Prozent kürzen, lässt sich damit schon allein eine Steuerreform finanzieren", sagte er und fügte hinzu: "Subventionen sind oft Gift. Der Abbau geht nur mit dem Rasenmäher."

Die FDP werde keinen Koalitionsvertrag unterschreiben, "in dem nicht eine Reform beschlossen ist, die zu einem einfach, niedrig und gerechten Steuersystem führt".

Die Forderung des stellvertretenden CDU-Vorsitzenden Christian Wulff nach einem FDP-Verzicht auf das Wirtschaftsressort stößt bei den Liberalen auf deutliche Ablehnung.

Der FDP-Vorsitzende Guido Westerwelle sagte der Bild-Zeitung: "Es geht nicht um Posten, es geht um Deutschland." Er rate allen zu Respekt und Bescheidenheit vor den Wählern. Wulff hatte zuvor gesagt, Amtsinhaber Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) sei eine "Idealbesetzung" und solle auf der Position bleiben.

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AFP/dpa/odg/af
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