FDP in der Ampel:Ein bisschen stänkern, ein bisschen regieren

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Sag es mit einem Lächeln: Die Vorstöße der wahlkämpfenden FDP stoßen in der Ampelkoalition zunehmend auf Unverständnis. (Foto: Kay Nietfeld/dpa)

SPD und Grüne werfen den Liberalen vor, mit ständigen Provokationen die Koalition zu gefährden. Doch hinter den jüngsten Aufregungen steckt etwas anderes.

Von Bastian Brinkmann, Claus Hulverscheidt, Berlin/Mahlow

Der Mann will dringend etwas loswerden. Er hat sein rotes Hemd aufgeknöpft, es ist heiß hier an diesem Augusttag am Mahlower Seebad, beim Wahlkampftermin mit Christian Lindner vor der Landtagswahl in Brandenburg. Jetzt ist der 80-Jährige im roten Hemd dran: Lindner müsse Rentnern mehr Geld geben und dafür Entwicklungshilfe kürzen, fordert er. Der Finanzminister nimmt dem Mann das Mikro weg und widerspricht: Die Rente werde nicht politisch festgelegt, sondern errechne sich aus den Löhnen. Wer das anders sehe, dürfe natürlich gerne dieser Meinung sein, aber: „Dann dürfen Sie nicht die FDP wählen.“ Kurz stutzt das Publikum, dann gibt es Lacher. Der Rentner, sichtlich unzufrieden mit der Antwort, trinkt einen Schluck und verlässt dann den Wahlkampfort.

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