Fall Edathy:Oppermann noch nicht fertig

Im Untersuchungsausschuss bekräftigt SPD-Fraktionschef Thomas Oppermann seine bisherigen Schilderungen. Es bleiben Fragen offen.

Von Nico Fried, Berlin

SPD-Fraktionschef Thomas Oppermann hat im Untersuchungsausschuss zum Fall Edathy alle gegen ihn erhobenen Vorwürfe zurückgewiesen. Insbesondere wies er Mutmaßungen zurück, er könne früher als bisher bekannt von den Ermittlungen gegen den früheren Bundestagsabgeordneten Sebastian Edathy gewusst haben. Oppermann bekräftigte vielmehr in seiner Zeugenaussage am späten Donnerstagabend, die Information, dass der Name Edathy auf der Kundenliste eines kanadischen Kinderporno-Händlers stand, habe er von SPD-Chef Sigmar Gabriel und von sonst niemandem erhalten. Zuvor waren Zweifel aufgetaucht, weil Gabriel selbst es in seiner Vernehmung als wahrscheinlich bezeichnet hatte, erst am Abend des 17. Oktobers 2013 oder am nächsten Tag mit Oppermann darüber gesprochen zu haben. Am 17. Oktober um 15.29 Uhr hatte Oppermann aber schon beim Präsidenten des Bundeskriminalamtes, Jörg Ziercke, angerufen, um ihn nach dem Fall Edathy zu fragen. Deshalb besteht der Verdacht, Oppermann habe aus anderer Quelle bereits von den Ermittlungen gegen Edathy gewusst. Gabriel relativierte seine Aussage im weiteren Verlauf der Vernehmung und sagte, das Gespräch mit Oppermann könne auch früher stattgefunden haben. Oppermanns Vernehmung geht am 1. Juli weiter.

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