Kriminalität:Faeser will Umgang mit Messern einschränken

Mehr Messerangriffe vor allem an Bahnhöfen: Ein Bundespolizist zeigt ein sichergestelltes Messer am Bahnhof Ostkreuz in Berlin. (Foto: Paul Zinken/picture alliance/dpa)

Angriffe mit Messern hatten zuletzt zugenommen, jetzt plant die Bundesinnenministerin, das Waffenrecht zu verschärfen. Künftig sollen nur noch Klingen bis zu sechs Zentimetern mitgeführt werden dürfen.

Angesichts einer Zunahme von Messerangriffen will Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) das Waffenrecht weiter verschärfen. Im neuen Waffenrecht werde sie „den Umgang mit Messern im öffentlichen Raum weiter einschränken“, kündigte sie in der Bild am Sonntag an. In der Öffentlichkeit sollen Messer demnach nur noch bis zu einer Klingenlänge von sechs Zentimetern mitgeführt werden dürfen – statt bisher zwölf Zentimetern.

Für gefährliche Springmesser wolle man ein generelles Umgangsverbot schaffen, sagte Faeser. „Entsprechende Waffenrechtsänderungen werden wir in Kürze vorlegen.“

Zudem rief sie die Kommunen dazu auf, mehr Waffen- und Messerverbotszonen zu verhängen. Im vergangenen Jahr wurden laut Polizeistatistik 8951 Fälle von gefährlicher und schwerer Körperverletzung bekannt, bei denen Messer zum Einsatz kamen, entweder um jemanden zu verletzen oder damit zu drohen – ein Anstieg um 5,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Die Bundespolizei registrierte laut dem Bericht der Bild am Sonntag im ersten Halbjahr 2024 erneut mehr Messerangriffe, vor allem an Bahnhöfen.

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