Extremismus - Wiesbaden:AfD-Mitgliedschaft bei Frau nach Razzia annulliert

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Wiesbaden (dpa/lhe) - Die Mitgliedschaft bei der AfD in Hessen ist bei einer Frau nach der bundesweiten Großrazzia in der "Reichsbürger"-Szene annulliert worden. Die Frau habe bei ihrem Aufnahmeprozess in die Partei im Jahr 2018 sowohl eine Mitgliedschaft bei "Reichsbürgern" als auch eine inhaltliche Nähe zu deren Gesinnung verschwiegen, sagte der hessische Landessprecher Robert Lambrou am Montag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur in Wiesbaden.

"Die Reichsbürger stehen auf der Unvereinbarkeitsliste der AfD, daher wurde ihre Mitgliedschaft am Samstagmittag, als uns der Vorgang bekannt wurde, annulliert", teilte Lambrou mit. "Sie wurde damit aus Sicht der AfD nie wirksam in die Partei aufgenommen."

Bei der bundesweiten Großrazzia in der "Reichsbürger"-Szene hatte es in Hessen laut Generalbundesanwalt insgesamt drei Festnahmen gegeben. Neben der Frau hatten die Ermittler am Mittwoch in Frankfurt auch den mutmaßlichen Kopf der Vereinigung, Heinrich XIII. Prinz Reuß, festgenommen.

Inzwischen sind alle in Deutschland festgenommenen Verdächtigen in Untersuchungshaft. Die Bundesanwaltschaft hatte insgesamt 25 Menschen festnehmen lassen. 22 von ihnen wirft sie vor, Mitglied einer terroristischen Vereinigung zu sein, die das politische System in Deutschland stürzen wollte. Drei weitere Festgenommene gelten den Angaben zufolge als Unterstützer. "Reichsbürger" sind Menschen, die die Bundesrepublik und ihre demokratischen Strukturen nicht anerkennen.

© dpa-infocom, dpa:221212-99-872237/2

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