Extremismus - Gelsenkirchen:Linksextremistische MLPD will Lenin-Statue enthüllen

Deutschland
Die 2,15 Meter hohe Lenin-Statue steht mit dem Rücken zugewandt in einer Werkshalle. Foto: Marcel Kusch/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Gelsenkirchen (dpa/lnw) - Die wegen der Corona-Pandemie Mitte März abgesagte Aufstellung einer Lenin-Statue in Gelsenkirchen soll an diesem Samstag nachgeholt werden. Die linksextremistische Partei MLPD will auf ihrem Grundstück vor ihrer Zentrale eine 2,15 Meter hohe Statue des Revolutionärs Wladimir Iljitsch Lenin (1870-1924) errichten. Ein von der Stadt unter Verweis auf den Denkmalschutz erlassener Baustopp war vom Oberverwaltungsgericht NRW kassiert worden. Zu der feierlichen Enthüllung der öffentlich sichtbaren Statue erwartet die Partei mehr als 300 Gäste. Mehrere Fernsehsender wollten darüber berichten, darunter seien auch drei Sender aus Russland, sagte ein Parteisprecher am Montag.

Die Bezirksvertretung Gelsenkirchen-West hatte sich Anfang März in einer einstimmig verabschiedeten Resolution gegen die Aufstellung ausgesprochen. Darin heißt es: "Der Kommunistenführer Lenin steht für Gewalt, Unterdrückung, Terror und schreckliches menschliches Leid. Dies alles macht ihn mit der freiheitlich-demokratischen Grundordnung in Deutschland unvereinbar und zu einem Symbol der Bekämpfung und Abschaffung unserer Demokratie." Die MLPD-Vorsitzende Gabi Fechtner meint dagegen: "Lenin war ein weltgeschichtlich bedeutender Vordenker und Vorkämpfer für Freiheit und Demokratie für die Massen, für Frieden und Sozialismus."

Laut Partei wurde die Statue 1957 in der Tschechoslowakei gegossen. Die MLPD korrigierte frühere Angaben, wonach die Figur aus der Sowjetunion der 1930er Jahre stammt.

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