Extremismus - Berlin:"Keine Kottiwache": Säure gegen Wahlkreisbüro von Spranger

Berlin
Iris Spranger (SPD), Innensenatorin von Berlin, spricht. Foto: Wolfgang Kumm/dpa (Foto: dpa)

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Berlin (dpa/bb) - Das Wahlkreisbüro von Berlins Innensenatorin Iris Spranger (SPD) ist mutmaßlich von Linksextremisten beschädigt und beschmiert worden. Auf die Fassade des Gebäudes im Stadtteil Biesdorf in Berlin-Marzahn wurde in der Nacht zu Dienstag in meterhohen Buchstaben die Parole "Keine Kottiwache" geschrieben, wie die Polizei mitteilte. Mit Gewalt sei das Sicherheitsglas einer Scheibe eingeschlagen und stinkende Buttersäure in die Büroräume geleitet worden, teilten die Regierungsfraktionen SPD, Grüne und Linke mit. Der für politische Straftaten zuständige Staatsschutz im Landeskriminalamt ermittelt.

Spranger hatte mehrfach betont, dass die geplante Polizeiwache am Kottbusser Tor in Kreuzberg trotz Widerstands aus der linken und linksradikalen Szene Anfang 2023 fertig sein soll.

Berlins Regierende Bürgermeisterin und SPD-Landesvorsitzende Franziska Giffey teilte mit: "Es ist unerträglich, in welcher Weise versucht wird, Menschen, die sich für unsere Stadt einsetzen, mundtot zu machen und politische Agenden durch Gewalt durchzusetzen." Die Tat sei ein "Angriff auf das friedliche Zusammenleben in unserer Stadt, auf die demokratischen Institutionen", sagte Giffey am Dienstag nach der Senatssitzung. Sie hoffe sehr, dass die Täter gefasst werden.

SPD, Grüne und Linke sprachen von einem "feigen Farb- und Säureanschlag". Die Täter stellten sich mit ihrer kriminellen Handlung außerhalb des demokratischen Konsenses. "Wer die Bürgerbüros von gewählten Abgeordneten mutwillig zerstört, bringt seine tiefe Verachtung gegenüber unserer parlamentarischen Demokratie zum Ausdruck." Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) sprach von einem "abscheulichen Angriff". Spranger sei als gewählte Politikerin ebenso wie die Polizei "eine der Säulen unserer Demokratie".

© dpa-infocom, dpa:220517-99-319917/4

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