Süddeutsche Zeitung

Explosionen in der irakischen Hauptstadt:25 Tote bei Angriff auf Regierungsviertel in Bagdad

In der Nähe verschiedener Ministerien hat sich in der irakischen Hauptstadt Bagdad eine Serie von Bombenanschlägen ereignet. Ein Selbstmordattentäter soll versucht haben, in das Justizministerium einzudringen. 21 Menschen sollen getötet worden sein, über 50 seien verletzt.

Extremisten haben das Regierungsviertel in Bagdad angegriffen. In der Nähe des irakischen Außenministeriums waren mehrere Sprengsätze zu hören, wie verschiedene Nachrichtenagenturen melden. Nach Angaben der Polizei detonierte zunächst eine Autobombe in der Nähe des Justizministeriums. Danach zündete ein Selbstmordattentäter eine Autobombe unweit eines Gebäudes des Innenministeriums. Ein weiterer Selbstmordattentäter sei nach den beiden Explosionen in das Justizministerium eingedrungen.

Etwa zur gleichen Zeit stürmten mehrere Bewaffnete das nahe gelegene Justizministerium. Die irakische Agentur Sumeria News meldete, eine Einheit der Armee habe daraufhin versucht, die Angreifer in dem Gebäude zu stellen. Unter den 25 Toten seien mindestens sechs Polizisten, hieß es.

Augenzeugen in der Innenstadt von Bagdad sahen vor dem Außenministerium große Rauchsäulen aufsteigen. Medienberichte, wonach es bei den Explosionen mehrere Tote gegeben haben soll, wurden zunächst offiziell nicht bestätigt.

Die Anschlagsserie ereignete sich in der Nähe der sogenannten Grünen Zone. Diese ist besonders gesichert, da dort westliche Botschaften und irakische Regierungsgebäude stehen. Zu der Tat bekannte sich zunächst niemand. Sunnitische Aufständische mit Verbindungen zum Terrornetzwerk Al-Kaida verüben im Irak aber immer wieder Anschläge auf Schiiten sowie auf Vertreter von Regierung, Justiz und Sicherheitskräften.

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AFP/DPA/Reuters/webe
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