In einem von der Schiitenpartei Hisbollah dominierten Gebiet der libanesischen Hauptstadt Beirut ist am Dienstagmorgen eine Autobombe explodiert. Nach Angaben aus Sicherheitskreisen war ein Zentrum der Hisbollah im Beiruter Vorort Bir al-Abed das Ziel der Attacke. Aus Sicherheits- und Krankenhauskreisen hieß es, mindestens 40 Menschen seien verletzt worden. Angaben von Sanitätern über Tote konnten zunächst nicht bestätigt werden. In Armeekreisen hingegen wird von mindestens zwei Toten gesprochen. Zwei Verdächtige seien festgenommen worden, hieß es.
Der TV-Sender der Hisbollah "Al-Manar" berichtete, dass in der Nähe des Hisbollah-Zentrums auch ein großer Supermarkt liegt. Auf dem Parkplatz sei die Autobombe gezündet worden. Die Bilder zeigten einen riesigen Krater und zerstörte Fahrzeuge.
Die islamistische Hisbollah, die diesen Teil der Stadt kontrolliert, riegelte mit bewaffneten Posten die Umgebung um das Einkaufszentrum ab, wo die Bombe detonierte. Auf dem Parkplatz des Einkaufszentrums standen Dutzende Fahrzeuge in Brand. Auch umliegende Gebäude wurden beschädigt. Einen Tag vor Beginn des Fastenmonats Ramadan sind die Einkaufszentren gewöhnlich besonders voll.
Wer hinter dem Anschlag steckt, war zunächst unklar. Ein Parlamentsabgeordneter der Hisbollah machte "Agenten" verantwortlich, die im Libanon Unruhe schüren wollten.
Seit sich die Schiiten-Partei offen zu ihrem Kampf an der Seite des syrischen Regimes von Präsident Baschar al-Assad gegen die Rebellen bekannt hat, wird auch die Lage im Libanon immer gefährlicher. Bewaffnete Angriffe auf die schiitische Bewegung nehmen zu. Die Sunniten im Libanon stehen hingegen den gegen Assad kämpfenden syrischen Rebellen nahe.