Explosion im Jemen:Islamisten überfallen Munitionsfabrik - 100 Tote

Bei einer Explosion in einer Munitionsfabrik im Jemen sind bis zu 100 Menschen ums Leben gekommen. Hinter dem Anschlag soll das Terrornetzwerk al-Qaida stecken.

Bei einer Explosion in einer Munitionsfabrik in Jemen sollen bis zu 100 Menschen ums Leben gekommen sein. 90 weitere Menschen wurden verletzt, darunter mehrere Kinder. Sie waren nach Angaben von Anwohnern auf das Fabrikgelände in der südlichen Provinz Abjan vorgedrungen, das zuvor von Islamisten gestürmt und ausgeplündert worden war.

Am Sonntag waren nach Angaben aus Sicherheitskreisen mutmaßliche Al-Qaida-Mitglieder bewaffnet und maskiert in die Fabrik eingedrungen und hatten Kisten mit Munition weggeschleppt. Am Montag kamen dann viele Anwohner auf der Suche nach Munition in die Fabrik.

Die Extremisten nutzen nach Informationen jemenitischer Medien den seit Wochen andauernden Machtkampf zwischen Präsident Ali Abdullah Salih und seinen Gegnern aus, um ihren Einflussbereich zu vergrößern. Vor diesem Szenario haben US-Terrorismusexperten schon seit längerer Zeit gewarnt.

Der Jemen gehört zu den wichtigsten Rückzugsorten des Terrornetzwerks Al-Qaida weltweit. Die Nachrichten-Website Marib Press berichtete, die Explosion habe sich ereignet, als Anwohner auf das Fabrikgelände in der Ortschaft Al-Hisn kamen, nachdem die "Dschihadisten" wieder abgezogen waren. Das für Patronen bestimmte Pulver, das auf dem Gelände lagerte, habe sich entzündet.

Laut Marib Press gelang es den Extremisten nicht, eine Zementfabrik in Abjan unter ihre Kontrolle zu bringen. Dort seien sie von Angehörigen der lokalen Stämme aufgehalten worden, hieß es. Es sei ihnen aber gelungen, in der Stadt Jaar in eine Villa des Präsidenten und in die lokale Radiostation einzudringen.

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