Ex-Arcandor-Chef:Middelhoff will Urteil anfechten

Fortsetzung des Prozesses gegen Ex-Arcandor-Chef Middelhoff

Am Freitag wurde Thomas Middelhoff zu drei Jahren Haft verurteilt. Jetzt will sein Anwalt in Revision gehen.

(Foto: dpa)
  • Nach der Verurteilung zu drei Jahren Haft wegen Untreue will der Ex-Arcandor-Chef Thomas Middelhoff in Revision gehen.
  • Der Chef des Pleite gegangenen Karstadt-Mutterkonzerns Arcandor hatte private Flüge in Rechnung gestellt und verursachte so einen Schaden von etwa 500 000 Euro.

Middelhoff beantragt Revision

Nach der Verurteilung von Ex-Topmanager Thomas Middelhoff will sein Anwalt Rechtsmittel einlegen. "Wir werden in Revision gehen", sagte Winfried Holtermüller der Bild am Sonntag. Damit könnte der Fall nun vor dem Bundesgerichtshof (BGH) verhandelt werden.

Die Vorwürfe gegen den Ex-Topmanager

Am Freitag hatte das Landgericht Essen den früheren Chef des inzwischen Pleite gegangenen Karstadt-Mutterkonzerns Arcandor der Untreue und Steuerhinterziehung in 27 Fällen für schuldig befunden. Sein Anwalt hatte auf Freispruch plädiert.

Laut Gericht stellte er dem Konzern in zahlreichen Fällen private Flüge in Charterjets und Hubschraubern in Rechnung und verursachte so einen Schaden von etwa 500 000 Euro. Auch eine Festschrift für Ex-Bertelsmann-Chef Mark Wössner rechnete der Manager teilweise über seine Firma ab. Arcandor war 2009 mitsamt seiner Tochterfirmen wie Karstadt und Quelle in die Pleite gerutscht. Middelhoff hatte den Chefposten einige Monate zuvor aufgegeben.

Haftbefehl wegen Fluchtgefahr

Direkt nach der Urteilsbegründung am Freitag war Haftbefehl wegen Fluchtgefahr gegen den 61-Jährigen erlassen worden. Nach Informationen der Bild am Sonntag hob der Vorsitzende Richter den Haftbefehl beim Haftprüfungstermin nicht auf, weil Middelhoff einen abgelaufenen Ausweis und nicht seinen neuen gültigen Pass vorlegte. Am Montag soll es demnach einen neuen Haftprüfungstermin geben.

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