Süddeutsche Zeitung

Evangelischer Kirchentag:"Sommermärchen des Glaubens"

Für den Evangelischen Kirchentag in Nürnberg, der am Sonntag nach fünf Tagen mit einem Festgottesdienst unter freiem Himmel zu Ende ging, haben 70 000 Besucherinnen und Besucher Tickets gekauft, teilte Kirchentagsgeschäftsführer Stephan Menzel mit. Insgesamt seien aber noch viel mehr Menschen bei den kostenlosen Veranstaltungen in der Innenstadt dabei gewesen, allein am Abend der Begegnung zum Beginn seien es 130 000 gewesen. "Wir haben einen wunderbaren Kirchentag erlebt", bilanzierte Kirchentagspräsident Thomas de Maizière, der Nürnberger Oberbürgermeister Marcus König (CSU) sprach gar von einem "Sommermärchen des Glaubens".

Der 38. Deutsche Evangelische Kirchentag trug das Motto "Jetzt ist die Zeit" und beschäftigte sich mit vielen religiösen und politischen Themen wie Klimawandel, Migration und dem Krieg in der Ukraine. Unter den mitdiskutierenden Gästen waren auch Spitzenpolitiker wie der Bundespräsident, der Bundeskanzler und die Bundesaußenministerin. Auch der Generalinspekteur der Bundeswehr, Carsten Breuer, war eingeladen. "Ich habe mit bebendem Herzen gewartet, wie er begrüßt wird", sagte Thomas de Maizière. Das Kirchentagspublikum gilt traditionell als pazifistisch, war aber in der Frage der Unterstützung der Ukraine gespalten. Dass auch Breuer mit Applaus begrüßt worden sei, spreche aber für das offene und respektvolle Diskussionsklima, sagte der Kirchentagspräsident: "Die Stimmung war gelöst, die Herzen offen, der Verstand klar." Der nächste Kirchentag, turnusgemäß im Jahr 2025, soll Hannover stattfinden.

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SZ vom 12.06.2023 / dpa, SZ
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