Evangelische Kirche:Bedford-Strohm zieht kritische Bilanz

Auf der Jahrestagung der evangelischen Kirche hat der scheidende Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, eine Bilanz seiner siebenjährigen Amtszeit gezogen. Vor der digital tagenden Synode äußerte sich der 61 Jahre alte bayerische Landesbischof am Sonntag unzufrieden mit der Aufarbeitung von Fällen sexualisierter Gewalt in der EKD. "Wir sind noch nicht so weit gekommen, wie wir wollten", sagte er. "Viel zu oft ist das damit verbundene Unrecht in unseren eigenen Reihen nicht gesehen worden, oder man wollte es nicht sehen", räumte er ein. Man sei "mitten in einem umwälzenden Lernprozess" und es liege noch ein weiter Weg vor der Kirche. Zuvor hatten Betroffene sexualisierter Gewalt die Kirche für den Status quo der Aufarbeitung kritisiert. Für Betroffene habe sich in den vergangenen Jahren nichts oder nur wenig geändert, sagte Katharina Kracht, selbst Betroffene von sexualisierter Gewalt, am Sonntagmorgen. Die 128 Synodalen sollen am Montagnachmittag über die Aufarbeitung des Missbrauchs diskutieren, auch Betroffene sollen zu Wort kommen.

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