Russland:Als hätte Putins Staat einen Amerikaner verschluckt

Lesezeit: 4 min

Stumm und passiv werden auch kritisch denkende Menschen, weil es immer mehr Dinge gibt, die man in Russland nicht sagen darf: Szene vom Roten Platz. (Foto: Alexander Zemlianichenko/dpa)

Evan Gershkovich ist der erste westliche Journalist, der im modernen Russland wegen angeblicher Spionage verhaftet wurde. Der Fall macht auch deutlich, wie rasend schnell sich eine Militärzensur entwickeln kann.

Von Silke Bigalke, Moskau

Das vorläufig wohl letzte Bild von Evan Gershkovich erhaschte einer seiner russischen Kollegen: Der Journalist hatte im abgesperrten Treppenhaus des Gerichtsgebäudes ausgeharrt. Als der Gefangene oberhalb der Treppe abgeführt wurde, offenbar mit gefesselten Händen, dreht er ein kurzes Video. Gershkovichs Gesicht ist darauf nicht zu erkennen, nur ein Mann im gelben Pulli, die Kapuze über den Kopf gezogen.

Zur SZ-Startseite

SZ PlusMoskaus Machtapparat
:Putin und die russische Elite - in Angst verbunden

Es rührt sich Kritik an Wladimir Putins Krieg. Droht dem Kremlherrn eine Palastrevolte? Könnte er durch den Verlust der Kontrolle stürzen? Das System des Misstrauens lässt kaum Raum für Koalitionen gegen ihn.

Essay von Silke Bigalke

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: