Nur 0,3 Prozentpunkte fehlten Manfred Weber, dem Vorsitzenden der Europäischen Volkspartei (EVP), an diesem späten Sonntagabend zum ganz großen Glück. Webers Herz hängt an Bayern und der CSU mindestens so sehr wie an der Europäischen Union, deshalb hätte ein Ergebnis von 40 Prozent bei den Europawahlen alle seine Wünsche erfüllt. Er war im Freistaat als Spitzenkandidat der CSU angetreten, mit seinem eigenen Wahlkampfkonzept, und es war sein Gesicht, das die CSU-Plakate zierte. Am Ende standen für Manfred Weber 39,7 bayerische Prozent zu Buche, deutlich mehr, als sein Parteivorsitzender – und durchaus Parteirivale – Markus Söder bei den Landtagswahlen erreicht hatte. Damit konnte Weber gut leben. Zumal in Brüssel im Laufe des Abends seine europäischen Zahlen in unerwartete Höhen schossen.
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Einst wurde ihm Ursula von der Leyen vor die Nase gesetzt. Nun fallen sich EVP-Chef Manfred Weber und die Spitzenkandidatin fast in die Arme. Seine Strategie ist aufgegangen. Am Ziel ist er aber noch nicht.
Von Josef Kelnberger, Brüssel
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