Der Abend in Brüssel musste gar nicht besonders alt werden, da stand schon fest, wer der große Sieger der Europawahl 2024 ist: die Europäische Volkspartei mit ihrer Spitzenkandidatin Ursula von der Leyen. 181 Sitze sagte ihr die erste Prognose voraus, die das Europaparlament um kurz nach acht Uhr am Sonntagabend veröffentlichte. Eineinhalb Stunden später war diese Zahl auf 186 Sitze geklettert, eine weitere Stunde später sogar auf 189, am Ende waren es 184 – acht Sitze Zugewinn. Noch bevor überall in der EU die Wahllokale geschlossen hatten, war klar, dass die gemäßigt-konservative EVP, zu der die deutschen Unionsparteien gehören und die von dem CSU-Politiker Manfred Weber geführt wird, wieder die stärkste Fraktion im 720 Abgeordnete zählenden Europäischen Parlament stellen wird.
Europawahl:In Feierlaune Richtung zweite Amtszeit
Lesezeit: 4 Min.
Die Parteien der politischen Mitte behalten eine deutliche Mehrheit, das Parlament rückt zwar nach rechts, aber es kippt nicht. Für EVP-Spitzenkandidatin Ursula von der Leyen sind das gute Nachrichten – auch weil zwei Spitzenpolitiker nun andere Sorgen haben.
Von Jan Diesteldorf, Josef Kelnberger, Hubert Wetzel, Brüssel
Europawahl:Brüsseler Baustellen
Wer auch immer Chef oder Chefin der neuen Kommission wird, diese fünf Herausforderungen werden das politische Geschehen in der EU in den kommenden fünf Jahren bestimmen.
Lesen Sie mehr zum Thema