Süddeutsche Zeitung

Europapolitik:Gabriel greift Schäuble an

"Derzeit steht es 10:0 für Frankreich", sagt der Noch-Außenminister - er meint Macrons Ideen und des Noch-Finanzministers Kritik daran.

Von Nico Fried, Berlin

BerlinDer noch amtierende Bundesaußenminister Sigmar Gabriel (SPD) hat mehr deutsches Engagement in der Europa-Politik gefordert. "Derzeit steht es im deutsch-französischen Verhältnis mit Blick auf die Zukunft der Europäischen Union zehn zu null für Frankreich", schreibt Gabriel im Entwurf eines Positionspapiers mit Blick auf die jüngsten Vorschläge von Präsident Emmanuel Macron. Der Außenminister stört sich vor allem an Finanzminister Wolfgang Schäubles (CDU) Reaktion. Sie zeige "in bedrückender Weise wie wenig Bereitschaft im derzeitigen Bundesfinanzministerium besteht, im deutschen Interesse in die Idee der europäischen Einigung insgesamt zu investieren". Die technokratischen Positionen Schäubles hätten Deutschland in der Vergangenheit politisch isoliert und zur Unwilligkeit vieler anderer EU-Mitgliedstaaten geführt, Deutschland bei der Bewältigung der Flüchtlingskrise zu helfen, schreibt Gabriel.

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Quelle:
SZ vom 13.10.2017
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