Europäische Union:Pence umschmeichelt die EU

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  • Bei seinem Antrittsbesuch in Brüssel bekennt sich US-Vizepräsident Mike Pence zur Zusammenarbeit mit der EU.
  • Sein Chef Donald Trump hatte die Europäische Union zuletzt oft kritisiert.

Während seines Besuchs in Brüssel versucht Mike Pence, die Wogen zu glätten. Die USA würden auch in Zukunft eng mit der Europäischen Union zusammenarbeiten, sagte der US-Vizepräsident. "Es ist mir eine Ehre, heute im Auftrag von Präsident Trump zu erklären, dass die Vereinigten Staaten sich der weiteren Zusammenarbeit und Partnerschaft mit der EU verpflichtet fühlen", sagte der Stellvertreter von Donald Trump nach einem Gespräch mit EU-Ratspräsident Donald Tusk. Anschließend kam er auch mit EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker zusammen.

Frühere Äußerungen Trumps hatten hingegen auf eine Verschlechterung der Beziehungen zwischen den USA und der EU hingedeutet. Vor und nach seinem Amtsantritt hatte er mehrfach Kritik an der EU geäußert. Der US-Präsident hatte zudem den EU-Austritt Großbritanniens begrüßt und Sympathien für den britischen Nationalisten Nigel Farage geäußert, einen der größten Befürworter der Brexit-Kampagne.

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Für Verstimmung bei zahlreichen EU-Politikern sorgten zudem Andeutungen, dass Trump gedenke, den ÖkonomenTed Malloch zum nächsten US-Botschafter bei der EU zu machen. Malloch, der als Kritiker der Union bekannt ist, hatte sich in einem umstrittenen Fernsehinterview abfällig über Jean-Claude Juncker geäußert. Zudem hatte er die EU mit der Sowjetunion verglichen und angekündigt, es gelte nun, sie zu "zähmen".

Die führenden EU-Parlamentarier Manfred Weber (Europäische Volkspartei) und Guy de Verhofstadt (Liberale) hatten daraufhin einen Protestbrief geschrieben und dazu aufgerufen, Mallochs Nominierung zu verhindern. Eine endgültige Entscheidung über die Personalie gibt es noch nicht, Malloch gilt aber weiterhin als aussichtsreichster Kandidat für den Botschafterposten.

In ähnlicher Weise wie nun in Brüssel hatte Pence auch schon der Nato die Unterstützung der USA zugesichert, nachdem Trump eher mit Kritik an dem Verteidigungsbündnis aufgefallen war.

© SZ.de/bepe/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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