Mecklenburg-Vorpommern:Zwei Eurofighter abgestürzt - ein Pilot tot

  • Über Mecklenburg-Vorpommern sind zwei Eurofighter der Bundeswehr bei einer Luftkampfübung zusammengestoßen und abgestürzt.
  • Die beiden Piloten lösten den Schleudersitz aus. Einer von ihnen überlebte, der zweite konnt nur tot geborgen werden.

Beim Absturz von zwei Eurofightern der Bundeswehr in Mecklenburg-Vorpommern ist einer der Piloten ums Leben gekommen. Er habe nur tot geborgen werden können, meldete die Luftwaffe. Der zweite habe sich mit dem Fallschirm retten können und lebe. Um ihn kümmerten sich Rettungskräfte. Nach Angaben des Inspekteurs der Luftwaffe, Ingo Gerhartz, hat es keine zivilen Opfer gegeben.

Die zwei Flugzeuge stießen bei Luftkampfübungen zusammen und stürzten ab: eines von ihnen nahe der Ortschaft Jabel (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte) in ein Waldstück, das andere südlich der Ortschaft Nossentiner Hütte an einem Waldrand. Die beiden Orte sind rund zehn Kilometer voneinander entfernt.

Wie die Luftwaffe mitteilte, konnten beide Piloten den Schleudersitz betätigen. Rettungsmannschaften fanden einen der beiden lebend in einer Baumkrone. Die Brände an den Absturzstellen wurden gelöscht.

Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) kündigte am Montag einige hundert Meter von einem der Absturzorte nahe Nossentin entfernt eine genaue Aufklärung des Unglücks an. "Heute ist der Tag der Trauer und des Schmerzes über den Verlust unseres Soldaten", sagte sie. Die Politikerin war dort mit dem Inspekteur der Luftwaffe sowie Landesinnenminister Lorenz Caffier (CDU) eingetroffen. Zusammen besuchten sie die eigentliche Absturzstelle

Die Flugzeuge gehörten zum taktischen Luftwaffengeschwader 73 "Steinhoff", das in Laage bei Rostock stationiert ist. Die beiden Maschinen hätten zusammen mit einer dritten eine Luftkampfübung geflogen, erklärte das Geschwader in Laage auf Twitter. Der Pilot des dritten Eurofighters habe die Kollision beobachtet.

Der Eurofighter ist ein von Deutschland, Großbritannien, Italien und Spanien entwickelter Kampfjet. Die Luftwaffe der Bundeswehr unterhält nach eigenen Angaben 140 Maschinen. Der typischerweise einsitzige Jet ist 15,9 Meter lang und fliegt mit zweifacher Schallgeschwindigkeit. Er kann sowohl für Luft-Luft- als auch für Luft-Boden-Kämpfe bewaffnet werden.

Um das einstige europäische Prestigeprojekt gab es unter anderem in Deutschland lange politische Diskussionen. So wurden neben den Anschaffungskosten von mehr als 100 Millionen Euro pro Jet mehrmals technische Mängel an dem Flugzeug kritisiert. Deutschland hatte 2015 deshalb die Abnahme weiterer Flugzeuge kurzfristig ausgesetzt.

Auf den Exportmärkten wird der Eurofighter als Typhoon vermarktet. Nach Hersteller-Angaben wurden bisher mehr als 500 Eurofighter an sieben Länder ausgeliefert: Neben den vier Entwicklerländern sind das Österreich, der Oman und Saudi-Arabien.

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