Eurofighter:Eine Armee muss üben

Nach dem Eurofighter-Unglück fordert die Linke in Mecklenburg-Vorpommern allen Ernstes, die Übungsflüge der Luftwaffe sollten beendet werden. Sie seien unnötig und zu gefährlich. Doch wozu braucht Deutschland eigentlich eine untrainierte Armee?

Von Mike Szymanski

Das Eurofighter-Unglück über der Mecklenburgischen Seenplatte führt nicht nur auf bedrückende Art und Weise vor Augen, auf welch einen gefährlichen Job sich Soldaten einlassen, gerade die Kampfpiloten. Es zeigt auch, wie sich die Zeiten verändert haben: Bei der Truppe wird wieder für den Verteidigungsfall geübt. Die Piloten sollten trainieren, einen feindlichen Flieger abzufangen. Dabei gab es nun einen Toten.

In Mecklenburg-Vorpommern tut mancher aber ungerührt so, als sei die Friedensdividende noch längst nicht aufgebraucht. Die Linke im Landtag will die Übungsflüge beenden, sie hält sie für unnötig. Der Bürgermeister von Waren an der Müritz beklagt, Touristen hätten kein Verständnis dafür, dass ausgerechnet über ihrem Himmel geübt werde. Solche Reaktionen sind verstörend: Wo soll die Luftwaffe denn sonst für den Ernstfall üben? Dicht besiedeltes Gebiet verbietet sich. Genauso soll dünn besiedeltes Gebiet gemieden werden, weil es dort zu schön ist?

Im Idyll ist für die Realität offenbar kein Platz. Fakt ist: Seit dem Ende des Kalten Krieges hat der militärische Flugbetrieb um 90 Prozent abgenommen. Für Kriegsspielchen hat die Bundeswehr schon lange kein Geld und kein Gerät mehr. Die Bundeswehr kann sich nicht kleiner machen

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