Euphorie zu Beginn des Ersten Weltkriegs:Wie Europa 1914 den Kriegsausbruch feierte

So jubelten die Menschen in vielen Großstädten Europas: Seltene Aufnahmen aus Wien, Berlin, Paris, München und Belgrad vom Sommer 1914, als der Kontinent in den Ersten Weltkrieg taumelte.

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(Foto: Süddeutsche Zeitung Photo)

So jubelten die Menschen in vielen Großstädten Europas: Seltene Aufnahmen aus Berlin, London, Paris, München und Belgrad vom Sommer 1914, als der Kontinent in den Ersten Weltkrieg taumelte. Belgrad Ende Juli 1914: Mitunter freudig reagieren die Bewohner von Serbiens Hauptstadt auf die Nachricht vom Ausbruch des Krieges mit Österreich-Ungarn am 28. Juli und auf die Anordung der Mobilmachung.

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(Foto: Süddeutsche Zeitung Photo)

In Wien herrscht Euphorie über den Krieg gegen Serbien: Auf diesem Foto grüßen lachende Reservisten während der Mobilmachung den Fotografen.

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(Foto: Süddeutsche Zeitung Photo)

Jubelnde Soldaten bei Kriegsbeginn in Österreich, 1914 Mit Blumen an den Mützen feiern Soldaten den Ausbruch des 1. Weltkriegs.

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(Foto: Süddeutsche Zeitung Photo)

Zunächst glaubt die Öffentlichkeit an einen lokalen Konfliktes auf dem Balkan - ein Irrtum. Der Krieg zwischen Österreich-Ungarn und Serbien reisst die übrigen europäischen Großmächte in den Krieg. Russland springt Serbien bei, Deutschland den Österreichern. Die Karikatur der englischen Zeitschrift Punch nimmt die Entwicklung vorweg: Sie zeigt den österreichischen Doppeladler, der den serbischen Hahn angreift. Im Hintergrund lauert der russische Bär als Schutzpatron des Hahns.

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(Foto: SZ Photo / Oliver Das Gupta)

Nachdem Serbiens Schutzmacht Russland seine Truppen mobilisiert, erklärt Österreichs Verbündeter Deutschland am 31. Juli 1914 den "Zustand drohender Kriegsgefahr". Ein Gardeoffizier verliest in Berlin die Verlautbarung während eine Menschenmenge zuhört.

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(Foto: Süddeutsche Zeitung Photo)

Bald dringt die Kunde vom bevorstehenden Krieg auch in die Randgebiete des Deutschen Reichs. Auf diesem Bild verliest ein Offizier des in Straßburg stationierten Infanterieregiments 132 die Verlautbarung vor interessierten Bürgern des damals zu Deutschland gehörenden Straßburg.

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(Foto: Sueddeutsche Zeitung Photo)

Einen Tag später ordnet der deutsche Kaiser Wilhelm II. die Generalmobilmachung der deutschen Streitkräfte an.

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(Foto: Süddeutsche Zeitung Photo)

Während Deutschland seine Armeen mobilisiert, versammeln sich Berliner vor dem Depeschensaal des Berliner Lokal-Anzeigers Unter den Linden, um auf neue Nachrichten zu warten. In Schaufenster hängt eine Karte Mitteleuropas, im Zentrum das Deutsche Reich.

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(Foto: Süddeutsche Zeitung Photo)

Die Ereignisse überschlagen sich, die Journalisten drucken Sondernnummern. Auf diesem Foto werfen Berliner Zeitungsangestellte von einem Auto aus Extrablätter in die Menge.

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(Foto: Sueddeutsche Zeitung Photo)

Auch in der deutschen Kolonie im fernen China wird über den Kriegsausbruch informiert. Die Tsingtauer Neuesten Nachrichten schreiben auch von der Neutralitätserklärung Belgiens - wenige Tage überfallen deutsche Truppen das kleine Nachbarland.

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(Foto: Süddeutsche Zeitung Photo)

Am 1. August lässt Kaiser Wilhelm II. Russland den Krieg erklären. In der bayerischen Hauptstadt München sammeln sich nach der Proklamation des Kriegsausbruchs Menschenmassen auf dem Odeonsplatz vor der Feldherrnhalle - und jubeln.

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(Foto: SZ Photo/Scherl)

Die bayerische Armee war damals - als einziges Heer im Reich - noch eigenständig. König Ludwig III. lässt es ebenso mobil machen und führt es dem Kaiser zu. Auf diesem Foto spricht der Monarch bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs in München vom Balkon des Ludwigs-Palais zur Bevölkerung.

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(Foto: Süddeutsche Zeitung Photo)

Nach der Mobilisierung der französischen Armee erklärt Deutschland auch dem (mit Russland durch eine Militärkonvention verbundenen) "Erbfeind" den Krieg. Nicht nur in Deutschland, auch in Paris bricht daraufhin Jubel aus.

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(Foto: Süddeutsche Zeitung Photo)

Kriegsfreiwillige Russen in Frankreich: Beim Kriegsausbruch 1914 melden sich russische Staatsangehörige freiwillig zum Dienst in der französischen Armee.

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(Foto: Süddeutsche Zeitung Photo)

Die Euphorie vom Sommer 1914 sollte das Bild des Kriegsausbruchs prägen. Inzwischen ist klar, dass vor allem die Bevölkerung von größeren Städten den Kriegsbeginn feierte. Die Reaktion der Landbevölkerung war wesentlich verhaltener, ja bereits oft schon von Sorge geprägt. Im Bild: Der Wagen des Kaisersohns und Kronprinzen Wilhelm wird Anfang August von jubelnden Berlinern umgeben.

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(Foto: SZ Photo / Oliver Das Gupta)

Freudig an die Front: Deutsche Soldaten fahren 1914 im Güterwaggon gen Westen, um gegen Frankreich zu kämpfen. Sie glauben an einen kurzen Krieg und schnellen Sieg. Doch das Gemetzel sollte vier Jahre dauern. Die überlebenden Soldaten auf beiden Seiten kehren meist traumatisiert zurück.

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