Belarus:Geflüchtete, gefangen an der Grenze zur EU

Belarus: Polen hat Teile seiner Grenze nach Belarus mit einem fünfeinhalb Meter hohen Zaun geschützt.

Polen hat Teile seiner Grenze nach Belarus mit einem fünfeinhalb Meter hohen Zaun geschützt.

(Foto: Attila Husejnow/IMAGO/ZUMA Wire)

Wieder ist es kalt, wieder irren Geflüchtete in den Wäldern zwischen Belarus und den EU-Mitgliedsländern Litauen, Lettland und Polen umher. Es gibt Verletzte, Vermisste, Tote. Helfer haben es immer schwerer - und bringen sich selbst in Gefahr.

Von Viktoria Großmann

Ende des Jahres werden die Ärzte ohne Grenzen ihre Mission in Litauen beenden. Seit mehr als einem Jahr haben sie in Litauen Flüchtlinge betreut, die über die Grenze aus Belarus in die EU-Länder gelangt waren. Die Menschen kommen immer noch, aber die Helfer können sie in den riesigen Wäldern kaum erreichen. Um medizinische und psychologische Unterstützung oder auch nur Erste Hilfe erhalten zu können, müssten die Flüchtlinge erst einmal tatsächlich auf der EU-Seite ankommen können. Doch meist werden sie ohne Weiteres nach Belarus zurückgedrängt. Ärzte ohne Grenzen und die litauische Hilfsorganisation Sienos Grupė sprechen von bis zu 100 Prozent Pushbacks, also jeder, der es über die Grenze schafft, wird gleich wieder zurückgejagt. In Belarus unterhalten die Ärzte ohne Grenzen zwar auch eine Mission, aber ins Grenzgebiet lässt man sie nicht.

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