Aufgabe: Vizepräsident, Fördern, was Europa ausmacht
Partei: Christdemokraten
Bisher: Knapp fünf Jahre war der Grieche Chef-Sprecher der Juncker-Kommission und damit wichtigster Ansprechpartner des Brüsseler Pressekorps. "Stay tuned" war die Lieblingsfloskel des 57-Jährigen, wenn er nicht allzu viele Details preisgeben wollte. Schinas studierte in den Achtziger Jahren am Europa-Kolleg in Brügge und an der London School of Economics, bevor er 1990 seine Arbeit für die EU-Kommission begann. Von 2007 bis 2009 vertrat er die konservative NP im Europaparlament, die im Juli 2019 die Wahl in Griechenland gewann. Damit war der Weg frei für Margaritis Schinas, um noch weiter aufzusteigen.
Künftig: soll er sich darum kümmern, dass das, was Europa in den Augen der Europäer zu etwas Besonderem macht, erhalten bleibt, im Englischen hieß seine Aufgabe ursprünglich "Protecting our European Way of Life". Nach Kritik hat Kommissionschefin von der Leyen das in "Promoting", also Fördern, umbenannt. Schinas soll einerseits versuchen, den Einfluss von Außen - auch über Migration - einzudämmen. Andererseits hat die EU den Anspruch, auch eine Aufnahme von schutzbedürftigen Flüchtlingen zu organisieren. Der Grieche muss demnach Teile der Aufgaben übernehmen, die bislang noch Migrationskommissar Dimitris Avramopoulos ausübt.