Korruptionsaffäre in der EU:Luxus-Urlaub, bezahlt vom Königreich

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Antrag abgelehnt: Die beiden Anwälte von Eva Kaili hatten versucht, dass ihre Mandantin aus der Untersuchungshaft entlassen wird. (Foto: Imago/Nicolas Economou)

In Europa ist jetzt vom "Katar-Gate" die Rede, und Eva Kaili ist das Gesicht dieses Skandals. Doch die zweite Spur, die nach Marokko führt, könnte für die Glaubwürdigkeit der EU noch gefährlicher werden.

Von Josef Kelnberger und Oliver Meiler, Rom/Brüssel

Wenn alles nach Plan gelaufen wäre, dann wäre die Familie Panzeri aus dem Hinterland von Bergamo jetzt in Marrakesch. Im Paradies. Stattdessen sitzen alle in Haft. Gebucht waren zwei Zimmer im Hotel La Mamounia, einem der besten Häuser der Welt. Ein Palast in einem Palmenhain, tausendundeine Nacht. Das Mamounia wirbt damit, "zeitlos und wild modern" zu sein. Ein Zimmer war reserviert für Antonio Panzeri und seine Frau, eines für Tochter Silvia und deren Mann, vom 27. Dezember bis zum 5. Januar. So wäre man gerade rechtzeitig zurück gewesen für die Befana, diese Hexe, die nach dem Volksglauben immer zur Epiphanie über Italien kommt, fliegend auf ihrem Besen, und die Menschen beschenkt oder straft, je nachdem. Es ist der Höhepunkt des italienischen Weihnachtsreigens. Das Tolle am Familienurlaub der Panzeris? Die Zimmer waren schon bezahlt, vom Königreich Marokko.

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