Bei aller Furcht war es wenigstens beruhigend, dass man sich vorbereiten konnte auf den großen Knall. So, als würde man von Brüssel aus einer langen Zündschnur zuschauen, wie sie bis zum Abend des 2. April langsam abbrannte – jenem Tag, den Donald Trump im Rosengarten des Weißen Hauses als seinen „Tag der Befreiung“ feiern wollte. Und dann knallte es tatsächlich gewaltig, und rund um den Globus war es zu hören. 20 Prozent Einfuhrzölle auf alle Güter aus der EU: So lautet aus europäischer Sicht die handelspolitische Kriegserklärung, die Trump an diesem Tag formuliert hat, mit einer langen zweispaltigen Tabelle in der Hand, auf der neue Einfuhrabgaben für fast alle Handelspartner der USA vermerkt waren. Die reichen vom Minimum von zehn Prozent bis hin zu 49 Prozent für Waren aus Kambodscha.
HandelskriegDie EU holt zum Gegenschlag aus
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In Brüssel werden die Instrumente präsentiert, mit denen Europa auf den Rundumschlag von Präsident Trump reagieren könnte. Die Kommission will weiterhin eine Eskalation abwenden – auch wenn die Hoffnung auf eine gütliche Lösung schwindet.
Von Jan Diesteldorf

Trumps Zölle:Willkommen im Handelskrieg
Mit seinem Protektionismus zerschlägt der US-Präsident den Welthandel. Aber wie viel Schaden richtet er am Ende wirklich an?
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