EU-Haushaltskommissar Günther Oettinger (CDU) rechnet damit, dass die Briten auch nach dem Brexit Beiträge an die Europäische Union überweisen müssen: "Mindestens bis 2020" soll Großbritannien demnach "noch für langfristige Programme zahlen müssen, die vor dem Brexit-Beschluss vereinbart wurden", sagte Oettinger in einem Bild-Interview vom Montag.
Langfristig fehlten der EU durch den geplanten Austritt des Vereinigten Königreichs zehn bis zwölf Milliarden Euro pro Jahr im EU-Haushalt, erklärte Oettinger. Dieses Defizit solle durch "Einsparungen und höhere Beiträge der Mitgliedsländer" ausgeglichen werden. Auch auf Deutschland könne demnach "ein überschaubarer einstelliger Milliardenbeitrag" zukommen.
Zugleich plädierte der CDU-Politiker in dem Interview dafür, alle Beitragsrabatte für EU-Staaten abzuschaffen, die vor Jahrzehnten auf Betreiben Großbritanniens hin eingeführt worden waren. Der bisherige "Kuhhandel" bei Haushaltsverhandlungen werde dadurch beendet, erklärte Oettinger: "Das wäre eine erhebliche Verwaltungsvereinfachung."