EU-Austritt:May unterzeichnet Brexit-Antrag

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  • An diesem Mittwoch ist es soweit: Das Vereinigte Königreich wird in Brüssel offiziell seinen Austritt aus der Europäischen Union beantragen.
  • Am Abend unterzeichnete Theresa May den entsprechenden Antrag.
  • Die britische Premierministerin wird außerdem im britischen Parlament eine Erklärung abgeben.

Neun Monate nach dem Brexit-Referendum reicht das Vereinigte Königreich an diesem Mittwoch den EU-Austrittsantrag in Brüssel ein. Damit ist der Weg für die zweijährigen Verhandlungen mit der Europäischen Union frei. Theresa May unterzeichnete die EU-Austrittserklärung am Dienstagabend. Ein Foto zeigt die britische Premierministerin beim Unterzeichnen des Dokuments.

Das Schreiben soll EU-Ratspräsidenten Donald Tusk in Brüssel am Mittag übergeben werden. Es leitet den Austrittsprozess nach Artikel 50 des Lissabon-Vertrags ein. Die Regierung in London und die übrigen 27 EU-Staaten haben dann genau zwei Jahre Zeit, um die Bedingungen des Austritts auszuhandeln.

Die verbleibenden EU-Länder haben bereits eine gemeinsame Stellungnahme angekündigt. Ihre Verhandlungsposition wollen sie allerdings erst bei einem Sondergipfel am 29. April festzurren. EU-Ratspräsident Donald Tusk telefonierte noch am Dienstagabend mit May. Das teilte Tusk über Twitter mit. Inhalte wurden nicht bekannt.

May fordert Briten auf zusammenzustehen

May will am Mittwoch im Parlament eine Erklärung zum Brexit-Prozess abgeben. Sky News und die BBC veröffentlichten vorab Auszüge aus der Rede. Demnach wird May erklären, dass das Vereinigte Königreich eine stolze Vergangenheit und eine glänzende Zukunft habe. Die Menschen müssten nun zusammenstehen.

Wenn sie in den kommenden Monaten am Verhandlungstisch sitze, werde sie "jeden Menschen im ganzen Vereinigten Königreich repräsentieren - jung und alt, reich und arm, Stadt, Ortschaft, Land und alle Dörfer und Weiler dazwischen", wird May demzufolge versprechen, "und ja, auch jene EU-Bürger, die dieses Land zu ihrer Heimat gemacht haben". Sie sei wild entschlossen, den richtigen Deal für jeden Menschen in diesem Land zu bekommen.

Die Briten hatten im vergangenen Juni in einem historischen Referendum mit knapper Mehrheit für den Brexit gestimmt.

© SZ.de/AFP/dpa/Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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