Eta in Spanien:Erneut zwei Bomben auf Mallorca explodiert

Lesezeit: 2 min

Aufregung im Urlaubsparadies: Auf der spanischen Insel Mallorca sind zwei Sprengsätze detoniert. Zugleich bekannte sich die Eta zu dem Mordanschlag auf zwei Polizisten.

Auf der spanischen Ferieninsel Mallorca sind abermals zwei Bomben explodiert. Der zweite Sprengsatz detonierte in unmittelbarer Nähe des Restaurants in Palma de Mallorca, in dem Terroristen der baskischen Untergrundorganisation Eta kurz zuvor bereits einen Sprengsatz gezündet hatten.

Eta-Terroristen haben am 30. Juli in der mallorquinischen Touristenhochburg Palmanova zwei Polizisten mit einer Bombe getötet. (Foto: Foto: Reuters)

Bei beiden Anschlägen wurde nach Angaben der Polizei niemand verletzt. Die Eta hatte eine Warnung durchgegeben, so dass die Sicherheitskräfte die betroffenen Gebäuden räumen konnten. Ein Mann habe im Namen der Eta in zwei Anrufen bei einem Taxiunternehmen vor den Anschlägen gewarnt, berichtete die Zeitung El Pais. In seiner Warnung habe er von insgesamt drei Sprengsätzen gesprochen, die bis 18 Uhr explodieren sollten.

Bombe auf der Damen-Toilette

Ort des ersten Anschlags war ein Restaurant an einer von Urlaubern stark frequentierten Strandpromenade auf halben Weg zwischen der Innenstadt von Palma und dem Flughafen von Mallorca. Nicht weit davon entfernt befinden sich der Jacht-Hafen der Stadt. Die Bombe befand sich in einem Rucksack, den die Terroristen in der Damen-Toilette des Lokals versteckt hatten.

Wie die spanische Nachrichtenagentur Europa Press berichtete, war die Sprengkraft der Bombe nur gering, es gab keine Verletzten. Bei der Explosion entstand nur geringer Sachschaden. Die Regierung in Madrid sprach von einer kleinen Bombe.

Die Anschläge bedeuten einen weiteren Schock für den Tourismus auf Mallorca: Erst vor anderthalb Wochen waren bei einem Autobombenanschlag auf eine Kaserne der Guardia Civil auf der spanischen Ferieninsel zwei Polizisten getötet worden. Zu dem Anschlag bekannte sich die Eta wenige Stunden vor der neuerlichen Bombenexplosion.

In einem Schreiben an die baskische Zeitung Gara übernahm die Gruppe zudem die Verantwortung für den Anschlag auf eine Kaserne der Guardia Civil, bei dem im nordspanischen Burgos 64 Menschen verletzt worden waren. Außerdem drohte die Eta mit weiteren Terroranschlägen. "Spaniens Politik der gewaltsamen Unterdrückung beantworten wir mit Waffengewalt", hieß es in dem Schreiben.

Auch der Mord an einem Polizei-Inspektor am 19. Juni in Arrigorriaga im Baskenland und ein Bombenanschlag am 10. Juli auf das Parteibüro der Sozialisten in Durango bei Bilbao gingen nach dem Kommuniqué auf das Konto der Eta. Die Strategie der spanischen Regierung, die Untergrundorganisation mit polizeilichen Mitteln zu besiegen, sei gescheitert, hieß es weiter.

Am Samstag kam es in der nordspanischen Küstenstadt San Sebastian zu Auseinandersetzungen zwischen Eta-Anhängern und der Polizei. Die Beamten lösten eine illegale Kundgebung von Separatisten auf. Zwei Männer wurden festgenommen.

Seit Beginn des gewaltsamen Kampfes für ein unabhängiges Baskenland 1968 hat die Eta mehr als 825 Menschen getötet.

© dpa/AP/AFP/af - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Bomben auf Mallorca
:Terroranschlag auf der Ferieninsel

Bei einem Sprengstoffanschlag auf Mallorca sind zwei Polizeibeamte ums Leben gekommen. Offenbar steckt die Eta hinter dem Attentat.

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: