Eta: Geld in Liechtenstein:Die Konten der Terroristen im Fürstenstaat

Das Geld stammt aus Erpressungen - und wurde dann bei Liechtensteiner Banken versteckt. Nun hat die spanische Justiz Geheimkonten der baskischen Terrorgruppe Eta in Vaduz entdeckt.

Geheime Konten der CDU, Fluchtgeld des Managers Klaus Zumwinkel, dubiose Kontobewegungen - das gibt es alles in dem kleinen Fürstenstaat Liechtenstein, der verlässlich für Skandale sorgt. Aber das es in dem Zwergenstaat auch geheime Bankkonten der baskischen Untergrundgruppe Eta gibt, sorgt nun doch für Aufmerksamkeit.

Die spanische Justiz hat einem Bericht von El Pais das Geld der Terroristen in Liechtenstein aufgespürt. Es soll aus der Erpressung baskischer Unternehmer stammen, die von den ETA-Terroristen zur Zahlung einer sogenannten "Revolutionssteuer" gezwungen werden.

Der spanische Ermittlungsrichter Baltasar Garzón habe in Zusammenarbeit mit den Liechtensteiner Behörden, so El Pais, mehrere Konten mit mehreren zehntausend Euro sperren lassen. Dass die ETA Geld in Steuerparadiesen verstecke, sei ein völlig neues Phänomen.

Die Erpressung von Unternehmern ist seit mehr als 20 Jahren eine der wichtigsten Einnahmequellen der Organisation. Bei einer großen Polizeioperation waren in diesem Zusammenhang vor zwei Jahren in Spanien und Frankreich zwölf mutmaßliche Eta-Mitglieder festgenommen worden. Damals fanden die Ermittler heraus, dass die Terroristen rund eine Million Euro Erpressungsgelder in Immobiliengeschäfte investiert hatten.

Die Eta kämpft seit 40 Jahren für ein unabhängiges Baskenland. Bei ihren Anschlägen hat die Organisation mehr als 800 Menschen ermordet. Zuletzt hatten mutmaßliche Eta-Terroristen am Karfreitag vor einer Polizeikaserne in Nordspanien eine Autobombe gezündet und acht Menschen leicht verletzt.

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