Sexueller Missbrauch:Ein Gerichtsprozess, der für die katholische Kirche teuer werden kann

Sexueller Missbrauch: Er verzichtet in diesem Fall darauf, die Verjährung des Falls ins Feld zu führen: der Kölner Erzbischof Kardinal Rainer Maria Woelki.

Er verzichtet in diesem Fall darauf, die Verjährung des Falls ins Feld zu führen: der Kölner Erzbischof Kardinal Rainer Maria Woelki.

(Foto: Marius Becker/dpa/picture alliance)

Vor dem Kölner Landgericht hat ein Musterprozess gegen das Erzbistum begonnen: Ein Opfer sexualisierter Gewalt verlangt Schadensersatz von der katholischen Kirche - und eines möchte die ausdrücklich verhindern.

Von Christian Wernicke und Annette Zoch, Köln

Stephan Singbartl macht kein Geheimnis aus seiner Not. "Einen solchen Fall hat es noch nicht gegeben", nuschelt der Vorsitzende Richter am Landgericht Köln vor sich hin. Singbartl hat schon so manche spektakuläre Zivilsache entschieden: Die Klage einer Milliardärin etwa, die Schadenersatz von ihrem Anlageberater verlangte. Oder die Forderung nach Schmerzensgeld eines Demonstranten, der von der Kölner Polizei verprügelt worden war. An diesem Dienstagvormittag jedoch, da er in Saal 240 die Causa "Menne gegen das Erzbistum Köln" aufruft, betritt auch Richter Singbartl juristisches Neuland. Dies sei, so wird er später sagen, "eine der schwierigsten Aufgaben, die wir in den letzten Jahren hatten".

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