Missbrauchs-Untersuchung der Katholischen Kirche:"Die Erkenntnisse müssen toxisch sein"

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Können diese Augen lügen? Das fragte sich Betroffenenvertreter Karl Haucke bei Treffen mit dem Kölner Erzbischof Rainer Maria Woelki (hier bei einer Messe in Köln) immer öfter. "Ganz instinktiv wuchsen meine Zweifel", sagt er.

(Foto: Federico Gambarini/picture alliance)

Das Erzbistum Köln beauftragte eine unabhängige Untersuchung zur sexualisierten Gewalt, dann verhinderte es deren Veröffentlichung. Ehemalige Mitglieder des Betroffenenbeirates stimmten zu - unter Druck wie sie heute sagen.

Interview von Matthias Drobinski und Annette Zoch

Es sollte die erste unabhängige Untersuchung zur sexualisierten Gewalt werden, die auch das Handeln der Kirchenoberen untersucht. So hatte es Kardinal Rainer Maria Woelki angekündigt, der Erzbischof von Köln. Beauftragt war die Münchner Kanzlei Westpfahl, Spilker, Wastl. Doch nach einigem Hin und Her teilte Woelki am 30. Oktober mit: Das Gutachten werde nicht veröffentlicht. Es sei mangelhaft und verletzte Persönlichkeitsrechte. Die Vertretung der Missbrauchsbetroffenen im Erzbistum stimmte dem zu. Doch offenbar wurde der Betroffenenbeirat überrumpelt und unter Druck gesetzt. Heute erheben seine ehemaligen Sprecher Patrick Bauer und Karl Haucke schwere Vorwürfe.

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