„Als Hitler den Ersten Weltkrieg gewann“:Fixiert auf Versailles

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Am Ziel seiner Träume: Adolf Hitler nach dem „Blitzsieg“ über Frankreich 1940 vor dem Eisenbahnwaggon in Compiègne, in dem das Deutsche Reich 1918 den Waffenstillstand unterzeichnete. (Foto: Scherl/Süddeutsche Zeitung Photo)

Gerd Krumeich verengt in seinem neuen Buch den Aufstieg Hitlers auf die deutsche Niederlage 1918 und den demütigenden Friedensschluss. Eine provokante These, die am Ende weniger zu Erkenntnis führt als zu überwunden geglaubten Deutungen.

Rezension von Eckart Conze

Wenige Stunden nur dauerte die Eroberung von Verdun im Zweiten Weltkrieg. Einen Tag, nachdem deutsche Truppen am 14. Juni 1940 kampflos in Paris einmarschiert waren, eroberte eine Wehrmachtsdivision die Stadt an der Maas, um die ein Vierteljahrhundert zuvor monatelang gekämpft worden war. „Aus der Blutskameradschaft in Schlamm und Dreck und in den Trichtern von Verdun“ sei der Geist des Nationalsozialismus geboren worden, sagte der Divisionskommandeur in einer Ansprache auf dem Fort von Douaumont. Dieser Geist habe den Sieg von 1940 ermöglicht, und er bilde eine Brücke zwischen den Kämpfern von 1916 und den Eroberern von heute.

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Friedensvertrag von Versailles
:"Wir kennen die Wucht des Hasses"

1919 unterzeichnen die besiegten Deutschen unterzeichnen den Versailler Vertrag, 1920 tritt er in Kraft - der Erste Weltkrieg ist beendet. Die junge Weimarer Republik wird sehr schwer daran tragen - und der nächste Krieg ist nur zwei Jahrzehnte entfernt.

Von Robert Probst

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