Erste Hochrechnungen:Schweizer votieren für Schengen-Beitritt

Die Bürger der Schweiz haben bei der Volksabstimmung ersten Hochrechungen zufolge mit einer knappen Mehrheit für den Beitritt des Landes zum Schengen-Raum und damit für weniger strenge Grenzkontrollen gestimmt. Amtliche Ergebnisse werden für den Abend erwartet.

Bei der Volksabstimmung am Sonntag votierten 52 Prozent der Eidgenossen für den Schengen-Beitritt, wie das schweizerische Fernsehen am frühen Nachmittag unter Berufung auf Ergebnisse aus 14 der 26 Kantone berichtete. Sollte sich der Trend bestätigen, würde die Schweiz als drittes Nicht-EU-Land - nach Norwegen und Island - dem Schengener Abkommen beitreten. Amtliche Ergebnisse wurden für den Abend erwartet.

Protest gegen den Beitritt

Das Pferd symbolisiert den Protest gegen den Beitritt zum Schengen-Raum.

(Foto: Foto: dpa)

Die Übernahme der Schengener Bestimmungen würde für die Schweizer bedeuten, dass sie bei der Einreise in die bislang 15 Vertragsstaaten außer am Flughafen nicht mehr systematisch kontrolliert werden.

Im Gegenzug hätte die Eidgenossenschaft Zugang zum Schengener Informationssystem (SIS), das Daten über gesuchte Personen bereithält - Straftäter, Vermisste, aber auch Flüchtlinge und Asylbewerber, die bereits aus einem Mitgliedsland ausgewiesen wurden. Gemäß den Abkommen von Dublin, über das in dem Referendum ebenfalls abgestimmt wurde, kann ein von einem Mitgliedsland ausgewiesener Asylbewerber nicht in einem anderen Staat des Schengen-Raums Asyl erhalten.

Dem Schengener Abkommen gehören bislang 13 der 15 alten EU-Staaten an. Großbritannien und Irland sind nicht dabei. Die zehn neuen, vor allem osteuropäischen EU-Staaten wollen bald hinzustoßen.

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