Süddeutsche Zeitung

Erdogan-Gedicht:Böhmermann kritisiert Merkel

Die Kanzlerin habe ihn "filetiert und einem nevenkranken Despoten serviert".

ZDF-Satiriker Jan Böhmermann hat sich erstmals nach dem Skandal um sein Erdoğan-Schmähgedicht zu Wort gemeldet. In einem Interview mit der Zeit übte der Moderator scharfe Kritik an Angela Merkel. "Die Bundeskanzlerin darf nicht wackeln, wenn es um Freiheit und Menschenrechte geht", sagte Böhmermann. "Doch stattdessen hat sie mich filetiert, einem nervenkranken Despoten zum Tee serviert und einen deutschen Ai Weiwei aus mir gemacht." Er fühle sich in seinem Glauben daran erschüttert, "dass jeder Mensch in Deutschland ein unverhandelbares, unveräußerliches Recht auf gewisse Grundrechte hat: die Freiheit der Kunst und die Freiheit der Meinungsäußerung", sagte der 35-Jährige, der das Gedicht nach eigenen Angaben nicht selbst verfasst hat. Merkel habe über das Gedicht "offenbar nicht einen Moment nachgedacht".

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SZ vom 04.05.2016 / EPD
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