Solidarität:Hoffnung mitten in der Hölle

Solidarität: Auch der Fernsehsender ERT News hat gefilmt, wie Konstantinos Nikas in Hatay half, ein sechsjähriges Mädchen aus den Trümmern zu retten.

Auch der Fernsehsender ERT News hat gefilmt, wie Konstantinos Nikas in Hatay half, ein sechsjähriges Mädchen aus den Trümmern zu retten.

(Foto: Screenshot/ERT News)

Wie griechische und türkische Feuerwehrleute im Erdbebengebiet gemeinsam Menschenleben retten - ungeachtet der Feindschaft, die ihre Länder trennt.

Von Christiane Schlötzer

In den größten Katastrophen gibt es diese Geschichten, die Hoffnung machen mitten in der Hölle. Unter dem Twitter-Hashtag #TurkeyQuake war zu verfolgen, wie griechische Feuerwehrleute zusammen mit ihren türkischen Kollegen in der Provinz Hatay ein sechsjähriges Mädchen unter den Trümmern hervorzogen, 37 Stunden nach den zwei Erdstößen mit einer Stärke von 7,8. Ein Foto zeigt einen ernst und erschöpft wirkenden jungen Feuerwehrmann mit griechischer Flagge am Uniformärmel, wie er zusammen mit einem türkischen Retter in Flecktarn das Mädchen auf einer Bahre trägt. Schon allein so ein Foto ist ein gutes Zeichen in Zeiten der politischen Spannungen zwischen den beiden Nachbarstaaten.

Schon der Vater zog ein Kind aus Trümmern

Die Öffentlichkeit erfuhr dann auch noch den Namen des solidarischen Retters: Konstantinos Nikas. Und einige Griechen erinnerte das an seinen Vater, der auch Feuerwehrmann war: Panagiotis Nikas. Vor 28 Jahren hatte dieser Nikas nach einem verheerenden Erdbeben im griechischen Aigio, am Golf von Korinth, einen kleinen Jungen aus den Trümmern gezogen. 44 Stunden lang hatte der Feuerwehrmann mit dem verschütteten Kind gesprochen und es wachgehalten, bevor er es endlich bergen konnte.

Das ist die gute Geschichte. Die traurige: Der Vater des Mädchens, das Nikas' Sohn Konstantinos im türkischen Hatay retten konnte, wurde zwar auch lebend geborgen, die Mutter und die siebenjährige Schwester aber nur noch tot.

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