Emmanuel Macron:Sonnenkönig der Selbstinszenierung

Frankreichs Präsident ist ein guter Redner. Doch in seinem ersten Regierungsjahr ließ Emmanuel Macron auch gerne Bilder für sich sprechen. Ein Überblick.

Von Lilith Volkert

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Quelle: AFP

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Emmanuel Macron ist Frankreichs jüngster Präsident - bei Amtsantritt war er 39 Jahre alt - und ein eloquenter Redner. Doch seit seiner Wahl am 7. Mai 2017 lässt der ehemalige Investmentbanker und Wirtschaftsminister auch gerne wohlinszenierte Bilder für sich sprechen.

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Quelle: AFP

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Am Wahlabend trat er zu den Klängen von Beethovens "Ode an die Freude" - der Europahymne - vor seine Anhänger. Einsam und bedächtig schritt Macron quer durch den großen Innenhof des Louvre zur Bühne. Eine Anspielung auf Francois Mitterand: Der sozialistische Präsident legte nach seiner Amtseinführung 1981 - ebenfalls alleine - Rosen im Pariser Pantheon ab. Und schuf damit ähnliche Bilder voller Pathos und langer Schatten.

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Quelle: AP

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Das offizielle Foto des Präsidenten, das in jedem französischen Rathaus hängt, präsentiert Macron als gut ausgeleuchteten Macher mit verbindlichem Lächeln. Seine Vorgänger zeigten sich entweder im Freien oder vor der Bücherwand; Macron steht mit dem Rücken zum geöffneten Fenster. Auf dem Tisch hinter ihm: Die aufgeschlagenen Memoiren von Charles de Gaulle, ein gallischer Hahn, eine Uhr sowie seine beiden Smartphones. Und neben der Trikolore auch die Europaflagge.

French President Emmanuel Macron  walks through the Galerie des Bustes (Busts Gallery) to access the Versailles Palace's hemicycle for a special congress gathering both houses of parliament near Paris

Quelle: REUTERS

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Im Juli 2017 berief Präsident Macron Nationalversammlung und Senat an den ehemaligen Königshof in Versailles ein. Dort erklärte er ihnen, was er mit Frankreich im kommenden Jahr vorhabe - und stahl damit seinem Premierminister die Show, dessen Regierungserklärung am Tag darauf stattfand. Ort und Auftritt erinnerten - sicher nicht zufällig - an den Sonnenkönig Ludwig XIV.

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Quelle: Quelle: Twitter/EmmanuelMacron

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Der Präsident hat auch Superhelden-Gesten drauf: Macron ließ sich mit einem Hubschrauber zum Atom-U-Boot Le Terrible ("Der Schreckliche") bringen. Das Foto, wie er über dem Atlantik abgeseilt wird, veröffentlichte er selbst auf Twitter.

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Quelle: AFP

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Dass Macron deutlich mehr Autorität an den Tag legt als sein Vorgänger François Hollande, gefällt den Franzosen. Der Oberbefehlshaber der französischen Armee lässt sich durchaus auch im Kampfanzug ablichten, wie hier bei einem Besuch auf dem Militärstützpunkt Istres.

Donald Trump, Emmanuel Macron

Quelle: AP

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Der 40-Jährige begegnet anderen Staats- und Regierungschefs auf Augenhöhe. Bei seinem Staatsbesuch in Washington ging er auffallend herzlich, regelrecht kumpelhaft mit US-Präsident Trump um. Inhaltlich erreichte Macron aber auch nicht mehr als Kanzlerin Merkel, deren kurzer, von Sachlichkeit geprägter Besuch kurze Zeit später stattfand.

Macron kündigt Militärschlag in Syrien an

Quelle: dpa

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Macron wird immer wieder vorgeworfen ein "Präsident der Reichen" zu sein. Umso mehr bemüht er sich Nähe zum einfachen Volk zu demonstrieren - vor allem zu den zahlreichen Menschen, die außerhalb der Großstädte leben. Ein wichtiges Fernsehinterview gab Macron deshalb im nordfranzösischen Örtchen Berd'huis - im Klassenzimmer einer Grundschule.

French President Emmanuel Macron, with his wife Brigitte Macron, arrives to attend an interview with journalists from BFM television and the Mediapart investigative website, at the Theatre National de Chaillot in Paris

Quelle: REUTERS

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Dass seine Frau Brigitte Macron eine wichtige Beraterin des Präsidenten ist, zeigt Macron deutlich. Das Paar tritt oft gemeinsam auf. Allerdings posieren sie seit Macrons Wahlsieg nicht mehr auf der Titelseite von Magazinen.

© SZ.de/jsa
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