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Nach Hakenkreuz-Foto:Musk sperrt Twitter-Konto von Kanye West

Zwei Wochen zuvor hatte Elon Musk den Rapper Ye auf Twitter wieder willkommen geheißen. Jetzt überschreitet dieser auch Musks rote Linie.

Selbst auf Elon Musks Twitter gibt es rote Linien für zulässige Inhalte, und Kanye West, der sich jetzt Ye nennt, überschritt eine davon mit einem Beitrag am späten Donnerstagabend. Der Künstler hatte ein Bild getwittert, das den Davidstern mit einem Hakenkreuz kombinierte, was von dem Social-Media-Dienst entfernt wurde. Stattdessen erschien eine Nachricht, die besagte, dass der Beitrag gegen die Regeln von Twitter Inc. verstößt, sowie ein Link zur Seite mit den Richtlinien, auf der die Durchsetzungsmaßnahmen erläutert werden. Seitdem wurde das gesamte Konto gesperrt.

Vor der Sperrung hatte Ye 32,2 Millionen Follower. Musk hat sich nach der ersten Entfernung des Posts zu dem Thema geäußert und gesagt, dass Ye - nicht zum ersten Mal - gegen die Twitter-Regeln gegen Gewaltaufrufe verstoßen habe und sein Konto gesperrt werde.

Zwei Wochen zuvor hatte der neue Eigentümer des sozialen Netzwerks Ye nach seinem Twitter-Exodus wieder willkommen geheißen und gleichzeitig auch den Zugang des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump wieder freigegeben. Ye hatte zuvor Twitter verlassen, nachdem der Dienst Maßnahmen gegen seine als antisemitisch eingestuften Beiträge ergriffen hatte.

Am Donnerstag war Ye im Onlinevideoformat Infowars des ultrarechten Moderators Alex Jones zu Gast, der in der Vergangenheit bereits selbst mehrmals mit antisemitischen Verschwörungserzählungen aufgefallen war. Doch selbst Jones intervenierte - zumindest halbherzig - bei dem von Ye in der Sendung vorgetragenen Antisemitismus. Dieser sagte in seinem Auftritt wiederholt, er möge Adolf Hitler und man müsse die guten Seiten an den Nationalsozialisten sehen. Er sprach zudem von einer angeblich jüdisch kontrollierten Medienelite. Begleitet wurde der Rapper von Nick Fuentes, einem bekannten Holocaustleugner, mit dem er vor Kurzem erst bei einem Dinner von Donald Trump in dessen Residenz Mar-a-Lago zu Gast war, was selbst bei republikanischen Parteifreunden des Ex-Präsidenten für Entrüstung sorgte.

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