Bei einem Hinterhalt sind sieben Blauhelm-Soldaten in der Elfenbeinküste getötet worden. Der Vorfall ereignete sich im Westen des Landes südlich der Stadt Tai nahe der Grenze zu Liberia, wie ein Sprecher der UN-Mission in der Elfenbeinküste (ONUCI) erklärte.
Die sieben getöteten Soldaten stammten demnach aus Nigeria. Es sei der erste derartige Angriff auf Blauhelm-Soldaten in dem Land, sagte der Sprecher und sprach von einer "schweren Verletzung internationalen Rechts". Wer genau hinter dem Anschlag steckt, war zunächst unklar.
Wie UN-Kreise berichten, waren die Blauhelme im Gebiet von Tai auf Patrouille, nachdem es Gerüchte über bevorstehende Anschläge in der Region gegeben hat und Menschen in Panik ihre Dörfer verlassen hätte.
In der Elfenbeinküste hatte sich nach der Wahl im Herbst 2010 der abgewählte Präsident Laurent Gbagbo geweigert, das Amt für den Wahlsieger Ouattara freizumachen. Mit einem "robusten Mandat" hatten UN-Kräfte, vor allem aus der früheren Kolonialmacht Frankreich, interveniert und letztlich dem gewählten Präsidenten Alassane Ouattara mit zur Macht verholfen.
Mittlerweile sitzt Gbagbo vor dem Kriegsverbrechertribunal in Den Haag. Noch immer hat er außerhalb großer Städte aber viele Anhänger. Zudem ist das Land voller Waffen. Allein in Abidjan, der größten Stadt, sollen bis zu 10.000 illegale Waffen im Umlauf sein.
Die Region im Westen des Landes zählt zu den instabilsten des Landes und wurde seit dem Ende des gewaltsamen Machtkampfes an der Staatsspitze von Dezember 2010 bis April 2011 bereits mehrfach von Anschlägen getroffen, bei denen laut der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch mindestens 40 Menschen getötet wurden. Verantwortlich sollen Anhänger von Ex-Präsident Gbagbo sein.