Elektroautos:Sachte Wende

Die E-Mobilität kommt nur allmählich voran - zum Glück.

Von Max Hägler

Volkswagen investiert 20 Milliarden Euro in die Entwicklung von E-Autos, an Autobahnen werden Schnellladesäulen errichtet, und jetzt wird auch noch der US-Autobauer Ford elf Milliarden Dollar in Elektromotoren stecken, wie er bei der Autoshow in Detroit bekannt gab. Man könnte denken, das Zeitalter der Elektromobilität sei sehr nah. Surren bald nur noch E-Mobile umher, beinahe lautlos?

Der Schein trügt. Tatsächlich wird der Wandel uneinheitlich und oft langsam ablaufen. Zwar werden in allen Ländern die Abgasgesetze strenger, die Regularien unterscheiden sich aber merklich. Die Anforderungen der Kunden sind zu verschieden. Und die Batterietechnik bleibt auf absehbare Zeit teuer.

Es ist jedoch nicht zwangsläufig schlecht, dass die Mobilitäts-Revolution mehr eine Evolution ist. Das lässt Zeit für die Umstellung der Infrastruktur und bei den Jobs, die verloren gehen werden, wenn dereinst nur noch E-Motoren verbaut werden. Die deutsche Industrie ist bis dahin für den Mix gut gewappnet. Audi, BMW, Mercedes oder VW können in ihren Fabriken zunehmend alles verarbeiten: reichweitenstarke Benzin- und Diesel-Motoren oder teurere Elektrovarianten - je nach Kundenwunsch. Selbst für das Klima muss es nicht unbedingt besonders nachteilig sein, wenn Verbrenner gewählt werden: Moderne Benziner und Diesel können verhältnismäßig sauber sein, zumal wenn der Strom für die E-Alternative aus einem dreckigen Großkraftwerk käme.

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